Auf der offiziell "Wientalsteg" genannten Plattform, die jeder "Freundschaftssteg" nennt, war dann Ziellinie und meine "Finisherzone".
Rund um mich saßen dutzende Menschen in der Sonne. Brav vereinzelt. Ein paar machten Gymnastik. Yoga. Plankchallenge. Läufer und Läuferinnen zogen vorbei. Alleine oder zu zweit – aber in Summe in Scharen.
"Wird Wien durch Corona eine Laufstadt, eine Sportstadt?", hatte Jürgen auf dem Weg zum Pulverstampftor gefragt. "Wenn ja, war vielleicht nicht alles ganz umsonst."
Ich saß, kam runter und sah mich um.
Und bemerkte jetzt, wo ich saß, den Unterschied im Vergleich zu sonst noch deutlicher als im Wiental und im Park: Die Menschen waren ruhig. Entspannt.
Wüsste man nicht, was gerade alles passiert, könnte man sagen:
Sie wirkten glücklich.
Auch wenn das nur für den Moment gilt: Das ist etwas wert. Das sollten wir behalten. Oder es zumindest versuchen.