"Krisen verstärken Ungleichheiten", so Frauenringvorsitzende Klaudia Frieben.

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Wien – Eine Petition des Österreichischen Frauenrings und des Salzburger Frauenrats verlangt von der österreichischen Bundesregierung einen geschlechterpolitischen Corona-Krisenfahrplan. "Ansonsten werden die langfristigen Folgen für Frauen fatal sein", begründete Klaudia Frieben, Vorsitzende des Österreichischen Frauenrings, ihr Anliegen.

"Krisen verstärken Ungleichheiten", sagte sie am Mittwoch in einer Aussendung – und die aktuelle Coronakrise mache Geschlechterungleichheit deutlich wie nie zuvor. Die nun während der Krise systemrelevante Branchen seien frauendominiert mit einem traditionell niedrigen Einkommensniveau, ist der Frauenring besorgt. Zusätzlich würden Frauen den Großteil der unbezahlten Care-Arbeit stemmen. "Es ist höchste Wachsamkeit gefordert, damit die Corona-Krise und vor allem die Wege aus dieser Krise heraus nicht zu einem Fiasko für Frauen werden", betonten auch Ines Grössenberger und Birgit Buchinger vom Salzburger Frauenrat in der Aussendung.

Unterstützung für Alleinerzieherinnen

Der Salzburger Frauenrat hat daher gemeinsam mit dem Österreichischen Frauenring ein Forderungspaket geschnürt. Neben Sofortmaßnahmen wie einer Unterstützung für Alleinerzieherinnen und Alleinerzieher und Ausgleichszahlungen für niedrige Einkommen, die durch die Kurzarbeit nochmals reduziert werden, werden unter anderem eine allgemeine Stärkung des Sozialstaats und verstärkte Sensibilisierungs- und Bewusstseinsarbeit gefordert, um traditionellen Rollenbildern entgegenzuwirken. Die Petition verlangt in Bezug auf die Maßnahmen der Regierung außerdem gleichstellungspolitische Folgenabschätzungen sowie die Einbindung von Gender-Expertinnen und zivilgesellschaftlichen Organisationen. (APA, 8.4.2020)