Seit Wochen verbringen die meisten Österreicherinnen und Österreicher so viel Zeit zu Hause wie nie zuvor. Für viele bedeuten die Corona-Maßnahmen, dass sie allein in ihrer Wohnung oder ihrem Haus sind. Aber auch jene, die mit anderen Menschen zusammenleben, bekommen abgesehen von ihrer Wohngemeinschaft oder Freunden und Kollegen in Videokonferenzen kaum jemanden zu Gesicht. Außer die Nachbarn, die ihre Zeit ebenfalls zu Hause verbringen. Hat man einen Balkon oder Garten, kann sich sogar das eine oder andere Pläuschchen mit Blickkontakt ergeben. Aber auch über geöffnete Fenster oder mit Abstand im Stiegenhaus kann man sich austauschen. Möglicherweise lernt man Menschen, die einem räumlich eigentlich schon immer relativ nahe waren, erst durch die Krise kennen.

Nette Nachbarn: Zettel wie dieser sind derzeit in einigen Wohnhäusern zu sehen.
Foto: Robert Newald

Neue Freundschaft oder feindselige Begegnung

Das kann im Positiven wie im Negativen geschehen. Twitter-Userin "Disciple Izzy" berichtet von ihren Erfahrungen:

Zusätzlich kursieren bereits seit Wochen unter dem Hashtag #Nachbarschaftschallange diverse Beiträge in sozialen Medien, die zeigen, wie gut sich manche Menschen innerhalb ihrer Nachbarschaft organisieren und Hilfe anbieten. Das zeigt auch der Beitrag von Twitter-Userin "NeoCitranGirl":

Freuen sich die einen, durch die Nachbarn überhaupt Kontakt zur Außenwelt und zumindest für kurze Zeit direkten sozialen Austausch zu haben, fühlen sich andere wiederum von diesen gestört. Durch die ständige Präsenz können Konflikte, die bereits vor der Krise existiert haben, verstärkt werden und eskalieren. Lärm oder Gestank von nebenan und das Verhalten anderer – vor allem in Hinblick auf die Einhaltung der Corona-Maßnahmen – können Anlass für Probleme in der Nachbarschaft sein.

Wie sieht die Situation in Ihrer Nachbarschaft aus?

Beeinflusst die Corona-Krise das Verhältnis zu Ihren Nachbarn? Konnten Sie bereits positive Erfahrungen sammeln? Oder kam es schon zu Konflikten? Tauschen Sie sich im Forum aus! (mawa, 15.4.2020)