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Sadio Mane: "Viele Millionen Menschen auf der ganzen Welt hatten es zuletzt schwerer."

Foto: Reuters/Recine

Liverpool – Liverpool-Star Sadio Mane würde akzeptieren, wenn er mit seinem Team in Folge der Coronavirus-Pandemie doch nicht englischer Fußball-Meister werden würde. "Ich will die Spiele gewinnen und die Trophäe holen, das wäre toll", sagte Mane dem Radiosender talkSport. "Aber in dieser Situation – was immer auch passiert, ich hätte Verständnis dafür."

Mit 25 Punkten Vorsprung und zwei Siege vor dem ersehnten ersten Liga-Titel seit 30 Jahren wäre ein solches Szenario natürlich schwer für Liverpool. "Aber viele Millionen Menschen auf der ganzen Welt hatten es zuletzt schwerer", betonte der 27-jährige Senegalese. "Einige Menschen haben Familienmitglieder verloren."

Doch selbst wenn die Saison wegen der Coronavirus-Krise nicht fortgesetzt werden kann, soll Liverpool nach Meinung von UEFA-Präsident Aleksander Ceferin englischer Meister werden. "Ich sehe kein Szenario, bei dem es nicht auf Liverpool hinauslaufen würde", hatte Ceferin zuletzt gesagt. Auch der Ex-Salzburger Mane hat die Hoffnung längst nicht aufgeben. "Ich will das Ding dieses Jahr gewinnen."

Liga-Boss: Es droht "der Verlust von Vereinen und Ligen"

Der Premier League könnten Verluste von umgerechnet mehr als einer Milliarde Euro entstehen, wenn die laufende Saison nicht zu Ende gespielt wird. Das erklärte Liga-Boss Richard Masters in einem Brief an den britischen Abgeordneten Julian Knight, den Vorsitzenden des Ausschusses für Digitales, Kultur, Medien und Sport.

Sollte die Saison nicht fortgesetzt und regulär beendet werden, drohe dem englischen Fußball "der Verlust von Vereinen und Ligen", schrieb Masters und warnte vor wirtschaftlichen Herausforderungen "jenseits der Vorstellungskraft". Der Vorsitzende des englischen Fußballverbandes FA, Greg Clarke, hatte zuvor ebenfalls auf die drohende Gefahr hingewiesen, dass viele Städte "die Clubs ihres Herzens" für immer verlieren könnten.

Auch unter diesem Gesichtspunkt verteidigte Masters die Entscheidung mehrerer Clubs, ein Regierungsprogramm zur Rettung von Arbeitsplätzen zu nutzen und ihre Mitarbeiter in den Zwangsurlaub zu schicken. Unter anderem Tottenham Hotspur, Norwich City und Newcastle United hatten die Maßnahme eingeleitet. Auch der FC Liverpool hatte das verkündet, sich nach massiver Kritik der eigenen Fans aber schließlich doch gegen den Schritt entschieden.

Die Spieler der Oberhaus-Clubs verzichten bisher noch nicht auf ihr Gehalt. (APA, 8.4.2020)