Symbolbild: Blutproben für Coronavirus-Tests.

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Der Coronavirus hat die USA in seinem Griff. Rund 800.000 bestätigte Infizierte gibt es in den "Staaten" bereits. Der "Hotspot" New York soll das Schlimmste hinter sich haben. Politisch ist bereits eine hitzige Debatte rund um das Wiederhochfahren der Wirtschaft entbrannt, das sich insbesondere Präsident Donald Trump wünscht.

Vor einer gewaltigen Aufgabe steht nach wie vor das Gesundheitssystem. Es mangelt vielerorts an Testkits und Ausrüstung wie Schutzmasken für das medizinische Personal. Berichtet wurde auch von Hamsterkäufen in Supermärkten. Die Krise hat zudem eine weitere Entwicklung in Gang gesetzt. Im Darknet blüht der Handel mit Waren rund um den Virus, berichtet Vice.

Angebote für Verzweifelte

Am Marktplatz "Own Shop" bietet ein Händler sogar eigenes Blut und Speichel an und fischt damit offenbar nach verzweifelten Käufern. Er hat nach eigenen Angaben eine Covid-19-Erkrankung überstanden, weswegen sein Blut nun Antikörper gegen SARS-CoV-2 enthalten solle.

Zahlreich gesichtet werden außerdem Testkits, mit denen man feststellen können soll, ob man selbst infiziert wurde. Dazu kommen Scanner, die die Körpertemperatur von Personen aus der Ferne messen können sollen – so wie jene, die an einigen Flughäfen im Einsatz sind – und auch ein angebliches Heilmittel für Covid-19.

Dass diese Angebote nun in großer Zahl aufpoppen liegt daran, dass es in den USA derzeit sehr schwer ist, sich auf eine Infektion testen zu lassen, wenn man nicht bereits konkrete Symptome zeigt. Gleichzeitig warnt man aber davor, dafür im Darknet Geld auszugeben. Die Tests seien "auf keinen Fall echt", man würde nur betrogen werden.

Immer mehr "Corona"-Domains

Auch im öffentlichen Teil des Internets versuchen Cyberkriminelle, die Pandemie zu nutzen. Mit der exponentiellen Ausbreitung des Virus, die im Jänner in Fahrt kam, wurden auch sprunghaft mehr Domains mit Begriffen wie "Corona" und "Covid" registriert. Waren es im ersten Monat des Jahres rund 1.400, zählte man im Februar bereits 5.000 und im März schon 38.000.

Neben einigen harmlosen und informativen Seiten finden sich darunter zahlreiche Präsenzen, die nur darauf angelegt sind, Besucher dazu zu verleiten, wertvolle Daten einzugeben. Verbreitet wird außerdem auch eine Nachahmung der Infektions-Weltkarte der Johns-Hopkins-Universität, die mit Schadsoftware unterlegt ist.

Vermeldet werden auch zunehmende Cyberangriffe gegen Institutionen im Bereich der Gesundheit. Die WHO berichtet etwa von einer Verdopplung der Attacken gegen sie. Und während manche Ransomwaregruppen dieser Tage Spitäler und andere medizinische Einrichtungen explizit verschonen wollen, versuchen andere jetzt erst recht, ihnen gezielt Verschlüsselungstrojaner unterzujubeln, um die Notlage auszunutzen.

Das kann tödliche Folgen haben, heißt es in einem Bericht der WHO. Denn wenn Ransomware das IT-System eines Krankenhauses faktisch lahmlegt, kann das auch den Ausfall lebensrettender medizinischer Geräte nach sich ziehen. (gpi, 21.04.2020)