Die Coronavirus-Pandemie hat den Profisport hart getroffen. Fußballligen, Tennis-Turniere und andere Bewerbe stehen still. Die anstehenden Sommerspiele in Japan wurden verschoben und sollen spätestens im Sommer 2021 ausgetragen werden.

Auch die vor allem in den USA populären Nascar-Autorennen finden derzeit nicht statt – zumindest nicht in ihrer physischen Form. Der Nascar-Verband hat allerdings auf E-Sports umgerüstet und lässt die Fahrer nun in der Simulation iRacing gegeneinander antreten. Am Sonntag wurde zu einem Rennen im Rahmen im Rahmen der eNascar-Series auf der virtuellen Ausgabe des Bristol Motor Way im US-Bundesstaat Tennessee geladen, das auch im Fernsehen übertragen wurde.

Kollision mit Folgen

Dabei kam es nach elf von 150 Runden zu einer Kollision zwischen dem Veteranen Clint Bowyer und Darrel "Bubba" Wallace. Wallace versuchte seinen Kontrahenten zu überholen, der ihn daraufhin gegen die Fahrbahnbegrenzung drängte.

Bowyer brachte damit nicht nur seinen eigenen Wagen ins Schleudern, sondern auch seinen Gegner zur Weißglut. "Das war‘s. Deswegen nehme ich diesen Scheiß nicht ernst", hörte man Wallace sagen, ehe er sich mit einem lauten "Peace out!" verabschiedete und das Spiel beendete.

NASCAR

Fahrer lachte Kritiker aus

Den Ausstieg aus einem laufenden Spiel aus Frust oder Zorn nennt man im Gamerjargon "Ragequit". Ein Verhalten, das besonders auf kompetitiver Ebene als absolut verpönt und unprofessionell gilt.

Der erzürnte Rennfahrer sieht das allerdings anders. Sein Ausstieg zog einige Aufregung auf sozialen Medien nach sich, über die er sich im Nachhinein auf Twitter lustig machte. "Ich sterbe gerade [vor Lachen] wegen der ganzen Erwähnungen. Ich habe so vielen Leuten den Tag verdorben, weil ich aus einem Videospiel ausgestiegen bin. Bahaha. Aus einem Videospiel."

Sponsor springt ab

Sein Sponsor, der Arzneimittelhersteller Blue-Emu, der nicht nur seinen virtuellen Auftritt, sondern auch seine Teilnahme am realen Nascar Motorsports Cup mitfinanziert, kommt jedoch zu einer anderen Einschätzung der Lage, dokumentiert Autoblog.

Ben Blessing, Vizepräsident der Firma, verglich das Verhalten von Wallace mit jenem seines 13-jährigen Sohnes, der beim Spielen aus Frust einmal einen Controller zerstört hatte. "Du bist gefeuert", richtete man dem Rennsportler per Twitter aus. Und legte einen weiteren Kommentar nach: "Wir sind an Fahrern interessiert, nicht an Aufgebern." (gpi, 08.04.2020)