Joe Exotic ist der "Tiger King". Die Serie über den Auftragsmörder ist derzeit der große Hit auf Netflix.

Foto: netfliix

Der Osterspaziergang ist gestrichen, ebenso die Nesterlsuche, zum Eierpecken fehlt die Gesellschaft, und doch hat dieses Osterfest zweifellos seine positiven Seiten: endlos Zeit für Streaming! DER STANDARD hat die Tipps, mit welchen Serienfreunden Sie garantiert sicher durch die Feiertage kommen:

Tiger King – Murder, Mayhem and Madness Joe Exotic hat 187 Großkatzen und einen Vogel. Die Katzen sind sein ganzer Stolz, den Pecker hat er selbst. Die ungewöhnliche Geschichte des Tiger-Mannes mit der Vokuhila ist im Moment in aller Munde. Joe sitzt wegen Auftragmordes im Gefängnis. Donald Trump überlegt, ihn zu begnadigen. Ein Sittenbild in vier Akten, auf Netflix abrufbar.

Netflix

Die Simpsons – Spiel mit dem Schicksal Pünktlich zum Osterfest schmeißt Disney+ einen Kurzfilm mit der gelben Serienfamilie auf den Markt. 50 Millionen Abonnenten sind nicht genug.

Disney Deutschland

Bibi &Tina Natürlich haben weder Hexe Bibi noch ihre Freundin Tina eine Ahnung von Corona, ansonsten würden sie sich zu Beginn der Serie nicht sinnlos über "Endlich Ferien!" freuen, wo inzwischen jeder weiß, dass Ferien wie Corona-Ausgangsbeschränkungen nur sehr kurze Zeit anders und aufregend sind. Bibi und Tina haben aber Glück, denn sie müssen keine Abstandsregeln einhalten, und so wird dieser Sommer ein Traum voll niedlicher Abenteuer. Sie jagen geschwind und reiten im Wind, und wenn es Schwierigkeiten gibt, macht Bibi einfach "hexhex". Alles gut macht der Mut. Amazon Prime.

Bibi & Tina TV

Elefanten und Delfine Disney+ sorgt für eine Renaissance der Hochglanz-Tierdokus. Tapsige Elefantenbabys, pfitschipfeilschnelle Delfine und die Stimme von Meghan Markle lassen die Herzen aller Naturfreundinnen und -freunde höher schlagen. Und Naturfreunde sind wir seit vier Wochen doch irgendwie alle.

Disney Deutschland

Tales from the Loop Die Entschlüsselung und Erforschung der Rätsel des Universums hat sich Jonathan Pryce als Experimentalphysiker zur Aufgabe gemacht, was wahrlich keine Kleinigkeit ist. Das muss auch das kleine Mädchen erfahren, als es mit hervorragendem Zeugnis auf die Mutter wartet, die nicht kommt. Als es beim Heimweg auch noch feststellen muss, dass anstelle des Hauses ein Stück Holzkohle zurückbleibt, ist erst einmal Nachdenken angesagt. Rätselhaft, rührend und voller Überraschungen. Amazon Prime.

Amazon Prime Video

Nailed It Kriegen die Kandidaten William Shakespeare, Romeo und Julia als Cookie vor Glasmalerei gebacken? Das ist die Aufgabe an die Kandidaten, und daran werden sie – Achtung, das ist kein Spoiler, weil so sicher, wie der unansehliche Gatsch, den sie uns servieren werden – köstlich scheitern. Staffel vier tröstet alle, die an Osterhasenpatisserie scheiterten. Netflix.

Netflix

Home Before Dark Die Suche nach der Wahrheit hält alles auf der Welt am Laufen. Schöner Satz, nicht? Hat der Papa von Hilde gesagt. Mit ihm recherchiert die neunjährige Reporterin die kniffligsten Fälle. Eine Detektivin mit einer Leidenschaft für Zeitungen. Dass wir das noch einmal erleben dürfen. Hintergrund: Die entzückende Serien-Hilde hat ein reales Vorbild. Sie berichtet in ihrer Onlinezeitung "Orange Street News" von einem Mord in der Nachbarschaft, deckt eine Korruptionsaffäre bei der hiesigen Feuerwehr auf und schreibt mit ihrem Vater Bücher. Apple TV+.

Apple TV

Pride and Prejudice Auf die BBC ist eigentlich immer Verlass, wenn es um gscheiten Serienstoff geht. "Dr. Who" kann man seit Jahrzehnten schauen, "Sherlock" war eine Meisterleistung – zumindest in den ersten beiden Staffeln –, und so ziemlich jedes Jahrzehnt aufs Neue produzieren die Briten einmal das Oeuvre von Jane Austen für das geneigte Publikum. Und das ganz weit weg vom Hollywoodkitsch, mit dem die Geschichten sonst verfilmt werden. Ein Highlight immer noch: "Pride and Prejudice" aus dem Jahr 1995. Für Colin Firth als Mr. Darcy war das ein Durchbruch. Der ikonischen Szene, in der er aus einem Teich mit nassem Hemd steigt und Elisabeth Bennet nachhaltig beeindruckt, wurde sogar ein Denkmal gesetzt. Zu finden auf Amazon Prime.

BBC Studios

Queer Eye Wenn man den Glauben an die Menschheit kurz einmal verliert und einfach nur an das Gute in der Welt erinnert werden will, dann lohnt ein Blick auf "Queer Eye". Es ist eine Neuauflage des Vorher-nachher-Hits vom Beginn der 2000er-Jahre, und trotzdem auch ganz anders. Was gleich geblieben ist: Ein Team aus fünf Männern – vom Haarstylisten über den Lebensberater bis hin zum Style-Guru, dem Essensprofi und dem Einrichtungs-Auskenner – hilft Leuten, ihre innere und äußere Schönheit zu finden und sie neu zu interpretieren. Mit sehr viel Respekt voreinander reist das homosexuelle Quintett dann auch mal in den tiefsten Süden der USA und unterstützt Trump-Wähler beim Sichselberfinden. Netflix.

Netflix

The Americans Nicht neu, aber falls Sie es verpasst haben, hier eine fette Empfehlung: "The Americans" ist die Geschichte über Elizabeth und Phillip Jennings, ein US-Ehepaar mit zwei Kindern, die in den 1980er-Jahren in der amerikanischen Vorstadt leben, ein Reisebüro leiten und ganz normale Eheprobleme haben. So weit, so fad. ABER: Elizabeth und Phillip sind eigentlich russische Spione, trainiert und eingeschleust als Ehepaar. In der Nacht bringen sie schon mal den Klassenfeind für das Mutterland um die Ecke, am nächsten Morgen wird das Frühstück für die Kinder zubereitet. Die Russen in der Serie reden echtes Russisch, nur eines der Dinge, die diese Serie auszeichnet. Und auch sonst: Anschauen! Auf Netflix.

Mike

Follow the Money – Die Spur des Geldes Warum werden in Dänemark eigentlich so tolle Serien produziert? Und hierzulande hingegen nicht gerade wenige Krimis, die hauptsächlich den Fremdenverkehr ankurbeln sollen? Nach "Borgen" bietet Arte derzeit die dänische Produktion "Follow the Money – Die Spur des Geldes" in seiner TVthek kostenlos an. Der Plot: Nachdem eine Bankangestellte nicht befördert worden ist, beginnt sie Drogengeld zu waschen. Ihr Gegenspieler ist ein Ermittler mit einem Drogenproblem, dazu kommen korrupte Polizisten und ein Dealer, der an seiner zweiten Karriere als Spießbürger mit Kleinfamilie arbeitet. Arte.

KrimiKollegen

Miami Vice Wer in den 1980ern "Miami Vice" nicht sehen konnte oder durfte, kann es jetzt auf Amazon nachholen. Das Seltsame dabei: Sonny Crockett und Ricardo "Rico" Tubbs sind zeitlos, manche der Folgen der insgesamt vier Staffeln gehen heute noch als "sehr solide" durch. Also der Inhalt, nicht das Schauspiel. Etwa eine Folge, in der ein Journi-Spezi von Sonny Waffenlieferungen der US-Regierung an die Contras in Nicaragua (bitte googeln!) aufdeckt. Was die Serie aber wirklich ausmacht, ist das Miami jener Tage und die Musik – in einer Folge spielt und singt Phil Collins höchstpersönlich mit. Über diverse Mode- und Frisurverbrechen muss allerdings schon hinweggesehen werden. Amazon.

Miami Vice

Occupied – Die Besatzung Es ist eine der besten Serien überhaupt, die kaum jemand kennt. "Occupied – Die Besatzung" speilt in einem Norwegen, das von den Folgen des Klimawandels betroffen ist und daher eine Ökopartei die Regierung stellt – und das Land entsprechend umbaut. Weg von Öl- und Gas, hin zu klimafreundlichen Alternativen. Aufgrund der Verletzung von Handelsverträgen reagiert Russland darauf mit einer durch die Europäische Union tolerierten Besatzung Norwegens. Dagegen steht ein Teil der Bevölkerung auf, während sich andere arrangieren. Amazon.

absolutMEDIENBerlin

(Doris Priesching, Daniela Rom, Markus Sulzbacher, 11.4.2020)

Schon gehört?