Die AUA braucht demnächst Hilfe. Wenn der Staat einspringt, wird er mitreden wollen.

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Wien – Die Krise der AUA, die bis Herbst mindestens 750 Millionen Euro braucht und beim Staat um Unterstützung angeklopft hat, löst Diskussionen über eine (Teil-) Verstaatlichung der Airline aus. Zwar lehnen Finanzminister und Kanzler die Ideen ab, hinter den Kulissen wird in der Regierung aber heftig über eine etwaige Staatsbeteiligung diskutiert.

Man könne der AUA als Tochter der deutschen Lufthansa nicht derartige "Überbrückungshilfe" gewähren, ohne zu wissen, was die Lufthansa dann plane. Das Thema sei ein "deutsches", sagt ein Involvierter, man sehe auch das Lufthansa-Management als Partner für Verhandlungen an. Standortgarantien, Staatsbeteiligung, alles stehe zur Diskussion.

Kontrolle, "wenn die Allgemeinheit brennt"

ÖGB-Chef Wolfgang Katzian bringt es so auf den Punkt: "Wenn sich jemand um so viel Geld anstellt und die Allgemeinheit das brennt, hat sie das Recht zu kontrollieren, dass das Geld nicht verbrannt wird." Über eine Beteiligung des Geldgebers könnte man genau das tun, sagt Katzian, der betont, dass er bei den Gesprächen mit der AUA nicht dabei sei.

AK-Chefin Renate Anderl spricht sich für staatliche Hilfe für die Airlines aus, bei "großen" Summen müsse der Staat Miteigentümer werden im Aufsichtsrat vertreten sein. Laudamotion-Chef Andreas Gruber übrigens hat dem Finanzminister geschrieben: Man sei gegen staatliche Hilfe für die Lufthansa, auch die irische Ryanair (Laudamotion-Mutter) "sollte keine Hilfe von Österreichs Steuerzahlern bekommen". (gra, 9.4.2020)