Würfel in allen möglichen Ausprägungen sind ständiger Begleiter von Rollenspielern.

Foto: Evil Hat Productions

Bei einem Pen-&-Paper-Rollenspiel nehmen die Mitspielerinnen und Mitspieler fiktive Rollen in einer Abenteuergeschichte ein. Eine Person übernimmt die Rolle des Spielleiters, traditionell auch Meister oder Dungeon-Master/Gamemaster genannt. Dieser Spielleiter erzählt die Geschichte, in der sich die Figuren (Helden) der Mitspieler befinden. Auch verkörpert er dabei alle Nicht-Spieler-Charaktere, mit denen die Helden interagieren, etwa Auftraggeber, Schurken oder Verbündete.

Die Figuren der Spieler werden nach der Charaktererstellung auf einem sogenannten Charakterbogen festgehalten. Auf diesem finden sich Hintergrundinfos zu den Charakteren, aber auch Eigenschaften mit Zahlenwerten, die Fähigkeiten eines Charakters darstellen. Wenn innerhalb der erzählten Geschichte der Ausgang einer Situation ungewiss ist – Kann der Held rechtzeitig in Deckung springen? Wer gewinnt das Wettrennen? –, werden die Fähigkeiten mit Zufallselementen auf die Probe gestellt – beispielsweise durch Würfelwürfe.

Viele Spielsysteme – für jeden etwas dabei

An Spielsystemen für Pen-&-Paper-Rollenspiele mangelt es nicht. Klassisches Mittelalter-Fantasy, Cyberpunk oder Postapokalypse? Die Liste an verschiedenen (Sub-)Genres ist lang. Im deutschsprachigen Raum sind mittelalterliche Fantasysettings am beliebtesten. "Splittermond", "Midgard" (das älteste deutschsprachige Rollenspiel), "Dungeons & Dragons" oder "Das Schwarze Auge" sind einige davon.

Üblicherweise spielt man Pen-&-Paper-Rollenspiele zusammen in einem Raum am Spieltisch. Das ist zurzeit keine gute Lösung, daher wird vermehrt online gespielt.

Spielerisch zusammen Probleme lösen

Rollenspiele sind ein sehr soziales Gebilde. Spielerinnen und Spieler sowie die Spielleiter müssen in der Lage sein, mit anderen Menschen zu sprechen und auszudrücken, wie sie sich in bestimmten Situationen fühlen. Jeder Charakter hat bestimmte Fähigkeiten und erfüllt so eine Rolle in einem Team. Hinzu kommt, dass die meisten Rollenspiele nicht mit Sieg oder Niederlage enden, sondern in sich fortgesetzt werden. Die Ereignisse hängen wie bei jedem anderen Spiel von den Aktionen der Spielerinnen und Spieler ab. Rollenspiele sind oft von Grund auf so konzipiert, dass sie kooperativ sind, und es kann sehr viel Spaß machen, ein Spiel zu spielen, bei dem es weder echte Gewinner noch Verlierer gibt. Wenn man lernt, mit einem Team zu spielen, kann man dabei auch lernen, in einem Team zu arbeiten.

Schritt für Schritt werden Rollenspielerinnen und Rollenspieler von Problemen verfolgt, die nur sie bewältigen können. Egal ob es gilt, ein Rätsel zu lösen, während man durch ein Labyrinth navigiert, eine Bande Goblins zu besiegen, während man versucht, einen Mordfall zu lösen, oder verhindern zu müssen, dass ein Tyrann das Königreich übernimmt. Gemeinsam gehen die Spielerinnen und Spieler das Problem an.

Spielen Sie Pen-&-Paper-Rollenspiele?

Mit welchen Rollenspielsystemen haben Sie schon erste Erfahrungen gemacht? Spielen Sie regelmäßig? Oder wurde Ihr Interesse erst jetzt geweckt? Welche Hilfestellungen würden Sie sich wünschen, um einen Einstieg finden zu können? (Oliver Blesgen et al., 12.4.2020)