Selbst ein verstaubtes MacBook wird mit Geforce Now zur Spielkonsole.

Foto: Daniel Koller/DER STANDARD

Wer sich in Zeiten von Corona wieder einmal dem Gaming hingeben will und sich keinen teuren Gaming-PC oder Konsole anschaffen möchte, kann dank Cloudgaming dem wohl schönsten Hobby der Welt nachgehen. Die Technik erlaubt es, selbst mit einem Uralt-Rechner Games in halbwegs ansehnlicher Auflösung und FPS zu spielen. Google Stadia lässt hierzulande noch länger auf sich warten – eine gute Alternative ist aber Nvidias Geforce Now.

NVIDIA

Service mit hunderten Spielen

Der Dienst ist kostenlos und erlaubt es, Spiele ganz einfach auf seinen Rechner zu streamen. Die Auswahl ist recht groß – allerdings haben einige Publisher angefangen, ihre Games von der Plattform zu entfernen. Titel von 2K Games, Activision-Blizzard und Bethesda sind nicht mehr Teil des Dienstes. Sie haben sich von der Plattform zurückgezogen. Für Gelegenheitsspieler bietet Geforce Now aber trotzdem ein durchaus stimmiges Portfolio.

Spiele müssen gekauft werden

Wer nun also einen kostenpflichtigen Titel auf der Plattform spielen möchte, benötigt einerseits einen Steam- beziehungsweise Epic-Account und ein Konto bei Geforce Now. Die Spiele werden dann über den jeweiligen Store bezogen und einfach gestreamt. In der kostenlosen Variante des Dienstes kann es zurzeit zu Wartezeiten kommen. Die Bezahlversion in Österreich mit priorisiertem Zugriff ist zurzeit ausverkauft – Nvidia will diese mitsamt der Serverkapazitäten aber aufstocken.

Endlich am Mac spielen

Genutzt werden kann Geforce Now auf einem Mac, Windows-PC, Nvidia Shield und Android-Smartphone. Eine iOS-Version ist nicht geplant. Die Geräte können älter sein. DER STANDARD spielte etwa mit einem MacBook Pro aus dem Jahr 2015 Cities: Skylines. Die Aufbausimulation zwingt den Rechner im Normalfall ordentlich in die Knie. Als Stream gab es hierbei allerdings keinerlei Probleme, sodass selbst die Lüfter still blieben.

Ordentliche Internetverbindung vorausgesetzt

Um Games in Full-HD zu streamen, braucht es allerdings eine ordentliche Internetverbindung. 25 Mbit/s sind etwa für 1080p bei 60 FPS nötig. Hat man nur 15 Mbit/s zur Verfügung, bekommt man immerhin 720p bei 60 FPS ausgeliefert. Nvidia gibt an, dass man am besten mit einer LAN-Verbindung spielt oder einen Router mit 5 GHz nutzt. Im Kurztest des STANDARD mit zweitgenannter Verbindung gab es keinerlei Verbindungsprobleme.

PlayStation

Kostenpflichtige Alternative zu Geforce Now

Geforce Now zeigte sich im Kurztest als durchaus probate Alternative, wenn man denn keine Konsole oder Gaming-PC herumstehen hat. Einzig die längere Wartezeit ist etwas lästig – hier kann man nur hoffen, dass Nvidia in Bälde die Kapazitäten erhöht. Insgesamt ist der Dienst in seiner kostenlosen Variante aber durchaus empfehlenswert. Als Alternative bietet sich auch PS Now an. Der Dienst kostet 10 Euro im Monat und macht einen Uralt-Rechner zur Sony-Konsole für PS3- und PS4-Titel. (dk, 10.4.2020)