Edward Snowden warnt erneut vor Überwachungsmaßnahmen, die im Rahmen der Coronakrise getroffen werden.

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Um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, werden zurzeit allerlei Maßnahmen überlegt. Immer wieder rückt die Überwachung dabei in den Fokus. Ob diese Vorschläge nun sinnvoll sind, wird von Experten angezweifelt. Auch NSA-Whistleblower Edward Snowden warnte Ende März bereits davor, dass zurzeit ein Überwachungsstaat aufgebaut wird, der das Coronavirus überstehen wird.

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"Architektur der Unterdrückung"

Im Interview mit Vice hat der US-Amerikaner, der im russischen Exil wohnt, nun noch deutlichere Worte gefunden. So sagte Snowden, dass Regierungen in aller Welt, den Virus nutzen, um eine "Architektur der Unterdrückung" aufzubauen. "Autoritarismus verbreitet sich zurzeit rasant durch Notgesetze. Gleichzeitig geben wir unsere Rechte ab und rutschen in eine weniger freie und liberale Welt ab. Denkt ihr wirklich, dass all diese Möglichkeiten selbst nach dem Ende des Virus vergessen sind?", führte der US-Whistleblower ferner aus.

Überwachung bleibt länger

Snowden wiederholte damit erneut seine Warnung, dass die Überwachung gekommen ist, um zu bleiben. Der US-Amerikaner bestreitet zuletzt nicht die Gefahr des Virus, sieht jedoch die Lösung in Herdenimmunität und Impfungen. Man müsse an die Welt denken, in der wir leben, wenn das Coronavirus besiegt ist. (red, 10.4.2020)