Als Charles Darwin im Jahr 1859 sein Mammutwerk "Über die Entstehung der Arten" veröffentlichte und damit den Grundstein der modernen Evolutionstheorie legte, standen viele Zeitgenossen seinen Erkenntnissen mehr als skeptisch gegenüber. Dass sich Tier- und Pflanzenarten im Laufe der Zeit durch natürliche Selektion verändern stieß dabei genauso auf Unverständnis wie Darwins Idee, dass alle Lebewesen von gemeinsamen Vorfahren abstammen.
Und so verwundert es nicht, dass sich so manche Kollegen aus der Wissenschaft abfällig äußerten und Karikaturisten zu Feder und Papier griffen um diese vermeintlichen Hirngespinste Darwins ad absurdum zu führen.
In den amüsanten Lithografien von Fr. Schmidt aus den 1870ern sind daher auch Alltagsgegenstände zu sehen, die im Lauf der Evolution ganz erstaunlichen Verwandlungen unterworfen werden.
So ist zu sehen wie ein Ingenieur entsteht, ein Backfisch zum Backfisch wird und bekommen den bildlichen Beweis der Redewendung "Eine Mücke zum Elefanten machen" geliefert.
Heute sind die Theorien von Charles Darwin längst wissenschaftlich anerkannt. Beliebt sind sie deswegen dennoch nicht überall. Mancherorts wird die Evolutionstheorie wieder aus den Schullehrplänen gestrichen und alternative Ansichten unterrichtet. Der Kreationismus, also das Festhalten an einer wortwörtlichen Auslegung des biblischen Schöpfungsberichts, findet vor allem in den USA begeisterte Anhänger. Dass der Streit um Darwin allerdings nicht neu ist, zeigen obige Farblithografien. (Kurt Tutschek, 18.4.2020)
Link zu den Lithografien
Wellcome Collection
Weitere Beiträge von Kurt Tutschek