Unterstützer der international anerkannten Regierung feiern in Sabrata.

Foto: APA/AFP/MAHMUD TURKIA

In der Türkei hergestellter Trupentransporter BMC Kirpi ("Igel") in Surman.

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Tripolis – Libyens international anerkannte Regierung hat nach eignen Angaben im Konflikt mit dem einflussreichen General Khalifa Haftar einen wichtigen strategischen Erfolg erzielt. Truppen der Regierung brachten offiziellen Angaben zufolge westlich der Hauptstadt Tripolis die beiden Küstenorte Sabrata und Surman unter Kontrolle.

Die Region ist unter anderem strategisch wichtig, weil weiter westlich der große Öl- und Gaskomplex Mellitah liegt. Von dort wird auch Gas über eine Pipeline nach Italien exportiert. Der Fachmann der Berliner Stiftung Wissenschaft und Politik für Libyen, Wolfram Lacher, sprach auf Twitter von einem "großen Verlust" für Haftar.

Der einflussreiche General hatte seinen Truppen im vergangenen Jahr eine Offensive auf Tripolis befohlen, wo die internationale anerkannte Regierung von Fajis al-Sarraj ihren sitzt. Haftars Anhänger rückten danach bis vor die Tore der Hauptstadt vor.

In Libyen tobt seit dem Sturz von Langzeitherrscher Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 ein Bürgerkrieg. Alle internationalen diplomatischen Bemühungen, den Konflikt in Libyen zu beenden, scheiterten bisher. Eine von Deutschland im Jänner organisierte internationale Libyen-Konferenz in Berlin brachte keine entscheidenden Fortschritte. Die UN beklagten, dass mehrere Staaten gegen das Waffenembargo verstoßen. UN-Generalsekretär António Guterres nannte ausdrücklich die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), Ägypten, Russland und die Türkei und sprach von einem Skandal. (red, APA, 13.4.2020)