Dem IWF zufolge ist die Lage schlimmer als bei der Finanzkrise 2008/09.

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Washington – Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat wegen der Corona-Krise seine Schätzungen für die Weltwirtschaft innerhalb weniger Monate so stark gesenkt wie nie zuvor. "Die Welt hat sich in den vergangenen drei Monaten dramatisch verändert", hieß es am Dienstag im IWF-Weltwirtschaftsausblick. 2020 werde vermutlich die schlimmste Rezession seit der Großen Depression in den 1930er-Jahren bringen.

"Diese Krise ist wie keine andere bisher." Die wirtschaftliche Lage sei noch schlimmer als in der Finanzkrise 2008/09. Für das nächste Jahr erwartet der IWF eine kräftige Erholung, räumt aber ein, dass diese Schätzung in erster Linie von der Dauer der Pandemie abhängt und am Ende auch Makulatur sein kann.

Eine Übersicht über die jüngsten Prognosen des Internationalen Währungsfonds (IWF). Für Österreich etwa prognostizieren die IWF-Experten heuer einen BIP-Rückgang von sieben Prozent. Mit 4,5 Prozent Wachstum fällt der Erholungseffekt laut Prognose im kommenden Jahr allerdings geringer aus als in der Weltwirtschaft.

Rückgang um drei Prozent

Die Weltwirtschaft wird laut IWF 2020 um drei Prozent schrumpfen. Damit wurde die Jänner-Schätzung um satte 6,3 Punkte reduziert. In der Finanzkrise hatte die Weltwirtschaft in etwa stagniert, damals waren primär Industriestaaten betroffen. Doch jetzt sind de facto alle Länder in Mitleidenschaft gezogen.

Positiv wertete der IWF die schnellen und umfangreichen Rettungsprogramme zahlreicher Regierungen, die sich auf mehrere Billionen Dollar summieren. Dazu kämen die Hilfen der Notenbanken rund um den Globus. Laut IWF sollte im zweiten Halbjahr eine allmähliche Erholung einsetzen. 2021 dürfte die Weltwirtschaft dann um 5,8 Prozent wachsen. (APA, 14.4.2020)