Barbara Bittner, Rektorin FH Campus Wien

Mein Arbeitszimmer hat rund 2,5 m2, aber immerhin habe ich ein eigenes Zimmer. Der Tag ist durchgetaktet mit virtuellen Meetings. Diese kosten wesentlich mehr Energie, das Fehlen der persönlichen Kontakte wird da sehr spürbar. Am Anfang platzte mein Mann mit seinem Ruf zum Mittagessen in ein von mir moderiertes Meeting. Das fanden alle sehr sympathisch, nur mir war es peinlich. Mittlerweile klappt die Abgrenzung zwischen beruflich und privat recht gut. Wenn ich ins Arbeitszimmer gehe, verabschiede mich: "Ich fahre jetzt in die Arbeit!"

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Siegfried Spanz, Geschäftsführer FH Kärnten

Von heute auf morgen im Homeoffice zu arbeiten war keine Premiere. Neu ist die perfekte Infrastruktur: Ein ehemaliges Jugendzimmer wurde in ein Büro mit herrlichem Ausblick auf die Berge umfunktioniert. Als Mensch mit Sinn für Pünktlichkeit freue ich mich besonders darüber, dass alle Besprechungen in virtuellen Räumen termingerecht und effizient ablaufen. Angekommen in dieser für alle herausfordernden Situation, ist es mir persönlich sehr wichtig, in regelmäßigem Austausch mit Kollegen zubleiben, positiv zu kommunizieren und öfter als sonst zu telefonieren. Dieser neue digitale Arbeitsalltag, der überraschend geordnet abläuft, bringt mich nun täglich mit meiner Familie am Mittagstisch zusammen, was ich derzeit sehr schätze.

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Eva Schiessl-Foggensteiner Geschäftsführerin FH Bfi

Die neue Arbeitssituation ist durch die zahlreichen Videokonferenzen nun komplett anders. Mir persönlich ist die Umstellung aber sehr gut geglückt, herausfordernd finde ich in der Rolle als Führungskraft, die ja auch viel durch persönlichen Kontakte getragen wird, in so schwierigen Situation zu wissen, wie es den Mitarbeitern geht und was sie brauchen. Ich bemerke, dass sich eine neue Arbeits-, Kommunikations- und auch Fehlerkultur etabliert. Als Mutter von zwei kleinen Kindern ist es eine besondere Herausforderung Homeschooling, Homeoffice und Homecaring zeitgleich unter einen Hut zu bringen. Ich bin im Jonglieren von Aufgaben, ohne die Bälle fallen zu lassen, glaube ich sehr gut, aber das kann dennoch kein Dauerzustand sein – weder im Interesse der Kinder, noch im Interesse der Mitarbeiter und der Unternehmen.

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Ulrike Prommer Geschäftsführerin IMC FH Krems

Sehr überrascht hat mich, dass alles so positiv funktioniert, wir alle Prozesse digital abbilden und alle mit viel Optimismus und Humor dabei sind. Wir haben eine gemeinsame Teams-Seite (IMC@Home), wo auch viele Bilder – von Hunden, Sonnenaufgängen, Brotbacken, Geburtstagswünschen bis Witzen – geteilt werden und so auch der "Büroklatsch" nicht zu kurz kommt. Aber ich freue mich schon sehr, wenn wir alle wieder am Campus sind und uns persönlich austauschen können. Ich persönlich teile mein Homeoffice mit meinem Mann und meinen studierenden Kindern und das ist ein neuer Familienzusammenhalt, wo gemeinsames Essen und Kochen und die Diskussion um die Internet-Bandbreite täglich wichtig sind.

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Gernot Kohl Geschäftsführer FH St. Pölten

Die Situation ist natürlich neu und ungewohnt. Als Geschäftsführer habe ich viele Besprechungen. Manchmal verbringe ich fast den ganzen Homeofficetag auf Skype und in Telefonaten, weil gerade die persönliche Kommunikation in Zeiten der physischen Distanz umso wichtiger ist. Aber wir bekommen das bei uns an der FH sehr gut hin. Die Infrastruktur ist da und funktioniert. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellen sich großartig auf die neue Lage ein. Dadurch haben wir es auch geschafft, fast von einem Tag auf den nächsten auf Fernlehre umzusteigen und den Betrieb der ganzen FH auf Fernbetrieb umzustellen.

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Hermann Lattacher Leiter Ausbildungswesen Bundesministerium für Landesverteidigung

Ich arbeite als Mitglied des Einsatzstabes des Bundesministeriums für Landesverteidigung vom Büro aus, Homeoffice wäre aber grundsätzlich möglich oder im Falle von Krankheitssymptomen auch angeordnet. Die Erfahrungen mit E-Learning sind sehr gut. Aber alle Studierenden des internationalen Semesters mussten von den Partnerinstituten zurückgeholt werden. Als Ausgleich ergibt sich aktuell eine unerwartete Praxismöglichkeit: Zwei der drei Jahrgänge an der Theresianischen Militärakademie bereiten sich auf den möglichen sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatz vor, eventuell auch gemeinsam mit der Miliz. Der ohnehin hohe Praxisbezug der Studieninhalte könnte damit eine weitere Steigerung erfahren.

ho

Doris Walter (re.) Geschäftsführerin FH Salzburg

Seit 17. März bin ich ausschließlich im Homeoffice. Gelernt hab ich dabei, dass es ein äußerst konzentriertes Arbeiten ist, das aber auch viel Selbstdisziplin erfordert. Da es keine Assistenz gibt, werden interne und externe Anrufe nicht abgefedert. Und negative Energie kann nicht im Büro bleiben, sie trifft direkt im bis dato geschützten Privatbereich ein.

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Armin Mahr Geschäftsführer FH Wiener Neustadt

Unsere Wohnungen wurden zu Einsatzzentralen. Nicht nur Hochschullehre, auch komplexe Finanzverhandlungen finden weiterhin statt. Online eben. Dabei gegenseitig daheim zu Gast zu sein, schafft neue Fokussierung, Nähe und Unmittelbarkeit, die uns professionell fordern, aber auch als Team zusammenrücken lassen. Kompliment an alle, von der Haustechnik bis zur Professorin! Arbeitstage werden länger. Eine Hochschule online zu führen, bedeutet noch mehr: Sicherheiten geben, wo es die große nicht gibt – und vorauszudenken.

ho

Kristina Edlinger-Ploder Rektorin & Geschäftsführerin FH Campus 02

Natürlich vermissen wir die sozialen Kontakte, kreative Pausen in Gemeinschaft oder die kurzen Abstimmungswege im Büroalltag. Gleichzeitig ist es schwierig, die fließenden Grenzen von Homeoffice und privatem Umfeld in den Alltag einzubauen. Alles in allem erlebt man ein unglaubliches Zusammengehörigkeitsgefühl. Wir sind tatsächlich von einer lehrenden zu einer lernenden Hochschule zusammengewachsen

ho

Martin Payer (li.) kaufm. Geschäftsführer FH Joanneum

Die morgendliche Videokonferenz zur Abstimmung im Team ist zu einem Fixpunkt geworden und als hätte es nie etwas Anderes gegeben, erfolgen Freigaben und Unterschriften mittels Digitalsignatur. Herausforderungen im Homeoffice gibt es gerade in einer Familie genügend: Zwei kleine Kinder wollen beschäftigt werden, wenn Mama und Papa gerade gleichzeitig arbeiten müssen. Aber diese Momente, wenn plötzlich ein Kind in einer Videokonferenz auftaucht, bringen oft auch eine wichtige Auflockerung in den neuen Alltag, den man trotz aller virtuellen Kontakte allein vor dem Computer verbringt.

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Gerald Reisinger Geschäftsführer FH Oberösterreich

Für mich persönlich war die Umstellung auf Homeoffice nicht schwierig, da sich mein Tun auf vier Fakultätsorte und darüber hinaus auch auf internationaler Ebene erstreckt, da braucht es schon von Natur aus ein sehr flexibles Arbeiten. Ansonsten würde ich sagen: Vorher hatte ich viele Arbeitsorte außerhalb meines Büros – jetzt habe ich nur noch einen; dafür habe ich jetzt regelmäßig gesundes Essen, was ich vorher so nicht hatte!

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Georg Pehm Geschäftsführer FH Burgenland

Ich war schon vor der Corona-Krise mit Onlinearbeiten gut vertraut. Neu ist gegenüber bisher die Dauer: Ich bin nicht nur tageweise vereinzelt im Homeoffice, sondern permanent. Das ist wesentlich anders und erfordert Umdenken, gute Selbstorganisation und bewusste Pausen. Meine Erfahrung bisher ist, dass Meetings kompakter, fokussierter, konzentrierter und damit auch anstrengender sind. Sie dauern auch kürzer, weil sich alle in ihren Wortmeldungen bemühen, auf den Punkt zu kommen. Ich persönlich habe das Gefühl, produktiver zu sein, insbesondere, weil es zu weniger Unterbrechungen kommt. Auffällig ist, dass sich die Anzahl an E-Mails deutlich erhöht hat – ich schätze, sie ist etwa dreimal so hoch wie sonst.

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Thomas Madritsch Geschäftsführer FH Kufstein Tirol

Die Corona-Krise hat natürlich unser Arbeiten und Lehren an der FH Kufstein Tirol verändert. Dank unserer Infrastruktur und des Engagements unserer Mitarbeiter konnten wir den FH-Betrieb aber in kürzester Zeit auf "remote" umstellen. Gespräche und Lehrveranstaltungen finden nun im virtuellen Raum statt, somit funktioniert der gemeinsame Austausch auch von zu Hause aus.

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Axel Jungwirth Geschäftsführer Ferdinand Porsche FernFH

An der FernFH betreiben wir seit 2006 Fernlehre. Natürlich brachte die gegenwärtige Corona-Krise auch für uns eine Umstellung, z. B. arbeiten alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nun von zu Hause, die Präsenztage finden wie die Fernstudienphasen auch online statt, Gastvorträge wurden verschoben und Infoabende sowie Prüfungen gänzlich in den virtuellen Raum verlegt. Jedoch taten wir uns mit dieser Veränderung nicht allzu schwer, da wir E-Learning bereits seit Jahren erfolgreich durchführen und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufgrund der speziellen Mobile-Working-Regelung immer wieder von Zuhause aus arbeiten.

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Michael Heritsch Geschäftsführer FH Wien der WKW

Homeoffice hat bei uns in etlichen Bereichen eine jahrelange Tradition. Die Balance zwischen privat und Arbeit und damit auch der Ausgleich zwischen konzentriertem Tun und Freizeit ist fragil. Es gibt viele Lebenssituationen, die diese Balance schwierig machen. Hier aktiv Hilfe anzubieten, ist enorm wichtig.

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Bettina Schneebauer Geschäftsführerin FH Gesundheitsberufe OÖ

Wir bilden angehende Gesundheitsprofis aus und sind uns daher unserer hohen Verantwortung bewusst – unseren Studierenden, Kollegen und Patienten gegenüber. Deshalb haben wir innerhalb kürzester Zeit den kompletten Präsenzbetrieb in Lehre und Organisation auf elektronische Formen umgestellt. Technisch funktioniert das bestens. Wichtig ist aber, dass neben dem Online-Lernen viele Studierende weiterhin freiwillig im Praktikum sind und dadurch das Gesundheitswesen in dieser herausfordernden Zeit unterstützen.

Andreas Altmann Geschäftsführer Management Center Innsbruck

Ich arbeite – auch etwas zum Leidwesen meiner Frau und meiner Familie – traditionell viel zu Hause in Ergänzung zu meiner Arbeit im MCI, den vielen Auswärtsterminen und Reisen. Die letzten Wochen war ich aber ausschließlich im Homeoffice, auch weil ich eine gegenüber der Behörde gemeldete "Kontaktperson" einer bestätigten Covid-19-Person bin und 14 Tage in Heimquarantäne war. Mittlerweile pendle ich wieder zwischen Homeoffice und Büro. Im Homeoffice merkt man einerseits, dass man mit digitalen Technologien noch erheblich mehr abdecken kann, als man vorher meinte. Andererseits merkt man auch die Grenzen, gerade in der Führungsarbeit, die ja sehr stark auf persönlicher Kommunikation und Interaktion beruht.

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Tanja Eiselen Rektorin FH Vorarlberg

Technisch war die Umstellung auf Homeoffice problemlos. Das Fehlen der persönlichen Kontakte hingegen ist durchaus bedauerlich. Auch sind Onlinebesprechungen und Sitzungen in größerer Runde weitaus anstrengender als normale Sitzungen. Dafür sind sie aber effektiver, wo man Face-to-Face drei Stunden braucht, von der Fahrtzeit nicht zu sprechen, ist man online in einer Stunde genauso weit. Ganz nach dem Motto Karl Valentins: Es ist alles gesagt, nur noch nicht von jedem. Homeoffice funktioniert hervorragend, auch wenn die persönlichen Aspekte des Zusammenarbeitens etwas zu kurz kommen. Der kleine Plausch zwischendrin fehlt dann schon.

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Walter Draxl Geschäftsführer FH Gesundheit Tirol

Für mich hat sich nicht viel verändert. Als Direktor des Ausbildungszentrums West für Gesundheitsberufe bin ich Teil der Tirol Kliniken und gehöre zur kritischen Infrastruktur. Ich kann normal arbeiten gehen. Weiters wurde ich gebeten, in der Stabsstelle Gesundheit des Landes mitzuhelfen. Damit sind wir zuständig für die mobilen und stationären Screeningteams und für die Planung der Notkrankenstationen. Geändert hat sich die größere Anzahl an Videokonferenzen, die ich als unpersönlich empfinde und nur zum Teil als Bereicherung sehe.

Gabriele Költringer Geschäftsführerin FH Technikum Wien

Die größte Herausforderung für mich war es, zu jedem Zeitpunkt den Überblick zu bewahren, schnell und agil zu reagieren und an meine rund 350 Mitarbeiter klare Vorgaben zu kommunizieren. Denn obwohl alle an einem Strang gezogen haben, war die Verunsicherung groß. Aber auch meine drei Kinder erwarteten von mir Erklärungen zur aktuellen Situation. Meine 15-jährigen Zwillinge brauchten – vor allem zu Beginn bei der Umstellung von der Schule ins Homeschooling – Unterstützung. (red, 17.4.2020)