Ja, die Corona-Krise lässt sich in Zahlen gießen, sie und ihre Folgen. Um die 40 Milliarden Euro pumpt Österreich in die Wirtschaft, um den Aufprall abzufedern, weltweit geht es um Abermilliarden an Hilfszahlungen. Fast unbemerkt, so scheint es, bleiben da Meldungen, in denen es auch ums Geld geht, ums Geld freilich fürs nackte Überleben.

Etwa jenes im Jemen. Das UN-Welternährungsprogramm (WFP) muss seine Hilfe dort wegen einer "kritischen Finanzierungslücke" um die Hälfte reduzieren, Familien bekommen nur noch alle zwei Monate Lebensmittel statt jeden Monat.

Das UN-Welternährungsprogramm (WFP) muss seine Hilfe im Jemen wegen einer "kritischen Finanzierungslücke" um die Hälfte reduzieren.
Foto: imago/Hans Lucas/Narciso Contreras

80 Prozent der Bewohner des bürgerkriegsgebeutelten Landes sind laut WFP auf Hilfe angewiesen: 24 Millionen Menschen. Viele davon hungern. Die Uno sieht die "größte humanitäre Krise der Neuzeit".

Jetzt wird es noch schlimmer. Wegen des Coronavirus wurden weltweit Schulen geschlossen, sodass 369 Millionen Kinder (369 Millionen Kinder) ihre überlebenswichtigen Schulmahlzeiten nicht mehr bekommen. Im Jemen sind es laut WFP 900.000, in Bangladesch (genau, von dort kommen diese spottbilligen Textilien, die wir jetzt wieder einkaufen dürfen) drei Millionen Kinder.

Österreich hat dem WFP 2019 rund 4,3 Millionen Euro gespendet, dazu kam Geld vom Auslandskatastrophenfonds.

Vielleicht könnten wir ja jetzt noch ein bisserl was drauflegen, wir alle. Hilfsbereitschaft hat doch gerade Konjunktur, oder? (Renate Graber, 15.4.2020)