Disney hat bei "Splash" nachträglich zum Zensurstift gegriffen.

Foto: Disney

Vor wenigen Wochen ist Disney+ auch in Österreich gestartet und versucht, sich neben Größen wie Netflix und Amazon Prime Video am hiesigen Markt zu etablieren. Im Arsenal hat man vor allem ein riesiges Sammelsurium aus Eigenproduktionen, reichend von aktuellen, exklusiven Serien wie The Mandalorian bis hin alten Klassikern der eigenen Animationsfilm-Abteilung.

Mit dabei sind auch Inhalte von Touchstone Pictures, das von Disney einst als Tochterfirma und Marke für Werke abseits üblicher Familienunterhaltung gegründet wurde. Filme, wie die Romantikkomödie Splash von 1984, sind weit entfernt von übertriebener Gewaltdarstellung und Erotik, dennoch hat Disney vor der Veröffentlichung auf seinem Streamingdienst den Zensurstift ausgepackt, berichtet The Verge.

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Sichtbar wird das etwa an einer Schlüsselszene des Filmes. Eine unbekannte Frau, die sich später als Meerjungfrau Madison entpuppt (gespielt von Daryl Hannah) rettet Allen Bauer (Tom Hanks) nach einem Bootsunfall und bringt ihn an Land. Sie küsst ihn und läuft daraufhin zurück ins Wasser. Im Originalfilm ist dabei für einen kurzen Moment ihr Hinterteil zu sehen.

Der Film wäre damals aufgrund dieser Szene wohl auf die Altersempfehlung "PG-13" eingestuft worden. Diese wurde jedoch erst nach dem Release erfunden und sagt aus, dass Kinder den Film gemeinsam mit Eltern schauen sollten und Inhalte vorkommen, die für Unter-13-Jährige möglicherweise nicht geeignet sind. Die Disney+Fassung von Splash behält das ursprüngliche "PG"-Rating, hier gibt es also nur eine generelle Empfehlung für das Dabeisein der Eltern aufgrund möglicher nicht ganz kindgerechter Inhalte.

Die fragliche Szene im Ausschnitt.

Immer wieder Änderungen

Besagte Rettungsszene zeigt auch, wie der Film adaptiert wurde. Hier wurde ihr Haar für diesen Ausschnitt digital verlängert, um ihren Allerwertesten zu verdecken, was zu einigen Diskussionen auf sozialen Medien geführt hat. Gegenüber The Verge bestätigt Disney, dass man "in wenigen Szenen" zu "leichter Nachbearbeitungen wegen Nacktheit" gegriffen hat, nennt aber keine weiteren Details. Im Elternratgeber der Filmdatenbank IMDB ist von der Disney+-Adaption bislang auch nur diese Änderung festgehalten.

Es ist nicht der erste Film, bei dem Disney nachträglich Entschärfungen vornimmt. Aus einer Reihe von Filmen wurde etwa das Wort "fuck" entfernt. Und dem Rerelease von Star Wars: A New Hope änderte George Lucas selbst den Schnitt einer Szene so, dass die Handlung verändert wurde. Das sorgte für Proteste der Fans, zumal Disney das Originalwerk nirgends mehr verfügbar macht. (gpi, 15.4.2020)