Schutzmasken helfen gegen die Verbreitung des Coronavirus. Aber nicht gegen ein Start-up-Massensterben. Wirtschaftsministerin Schramböck stellt ein 150-Millionen-Rettungspaket für Start-ups auf die Beine.

Foto: APA/HELMUT FOHRINGER

Wien – Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) hat am Donnerstag ein 150 Millionen Euro schweres Hilfspakets für die technologiegetriebenen Unternehmen im Land angekündigt. Denn 85 Prozent der heimischen Start-ups würden unter der Corona-Pandemie leiden. Greift die Regierung nicht ein, drohe ein Massensterben. Bis zu 17.500 Arbeitsplätze sind bedroht.

Konkret sieht das Hilfspaket zwei Töpfe vor. Der 100 Millionen schwere Covid-Start-up-Hilfsfonds soll zur Hälfte aus privaten und zur Hälfte aus Bundesmitteln finanziert werden. Start-ups können um Zuschüsse aus diesem Topf ansuchen, die genauen Kriterien dafür sollen bis Mittwoch ausgearbeitet werden. Diese Zuschüsse müssen nur im Erfolgsfall rückerstattet werden, so die Ministerin.

50 Millionen für Beteiligungen

Der zweite, 50 Millionen schwere Topf entschädigt Start-ups, denen die Corona-Krise eine wichtige Finanzierungsrunde zunichtegemacht hat. Der Risikokapitalfonds soll heimischen Start-ups entgangene Kapitalspritzen ersetzen. Wie bei solchen Fonds üblich, erwirbt der eigens aufgesetzte Fonds im Gegenzug Beteiligungen an den Unternehmen.

Der Risikokapitalfonds soll mit Kapital aus aller Welt befüllt werden, aber nur österreichischen Start-ups zugutekommen. Die Ausschreibung für den Geldtopf soll in zwei Wochen fertig sein, kündigte Schramböck an.

Personalie

An der Konzeption der Start-up-Hilfen hat Michael Altrichter mitgewirkt. (Hier der Link zum Interview, das der STANDARD vor rund zwei Jahren mit Herrn Altrichter geführt hat). Der Business Angel, der einigen aus der Sendung "2 Minuten, 2 Millionen" bekannt sein dürfte, wurde von der Bundesregierung als neuer Start-up-Beauftragter vorgestellt.

Auch Altrichter urgierte die Dringlichkeit von Hilfen für die, wie er sie nannte, Kinder unter den Unternehmen. Man sei in der Gründerszene zwar daran gewöhnt, dass Unternehmen sterben. Aber derzeit treffe es auch die Besten, so der Investor. Man müsse den Start-ups unter die Arme greifen, denn schließlich seien sie auch ein Garant für Innovation und Attraktivität des Standorts. (luis, 16.4.2020)