Weltbestes Pressefoto 2020: Friedlicher Moment des Protests im Sudan
Das Bild eines jungen Mannes ist für die internationale Jury das Pressefoto des Jahres. 74.000 Fotos wurden heuer eingereicht
Ansichtssache
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Während eines Stromausfalls rezitiert ein junger Mann in Sudans Hauptstadt Karthum Gedichte und wird dabei von anderen mit Handys angestrahlt: Das World Press Photo des Jahres 2020 kommt vom Japaner Yasuyoshi Chiba für die Agentur Agence France-Presse. Es reüssierte mit dem Titel "Straight Voice" auch in der Unterkategorie "Allgemeine Nachrichten".
Chibas Foto zeigt am 19. Juni 2019 sudanesische Demonstranten, die skandieren, dass sie mehr Mitbestimmung fordern, nachdem kurz zuvor der Diktator Omar al- Bashir gehen musste. Das Foto steht stellvertretend für den Umsturz im Sudan, der Omar al- Bashir von der Macht spülte. Er war von 1993 bis zu seiner Absetzung durch das Militär im April 2019 der Staatspräsident des afrikanischen Landes.
In der Kategorie "Story des Jahres" gewann der französische Fotograf Romain Laurendeau mit seinem Projekt "Kho, der Ursprung einer Revolte". Laurendeau fotografierte und dokumentierte die Unzufriedenheit der Jugend Algeriens mit ihren Lebensbedingungen, die sich in Massenprotesten gegen Langzeitpräsidenten Abdelaziz Bouteflika entlud. Das Wort "Kho" bedeutet "Bruder" und handelt von der Entstehung einer Revolte.
Für den renommiertesten Fotowettbewerb der Welt wurden heuer über alle Kategorien hinweg insgesamt 74.000 Fotos von rund 4.300 Fotografen eingereicht. Eine internationale Jury kürt die Sieger und vergibt die Plätze eins bis drei. Donnerstagabend präsentierten die Veranstalter die Preisträger, Corona-virusbedingt nur online. In Wien wird die "World Press Photo"-Ausstellung mit allen Gewinnerbildern von 11. September bis 8. November 2020 in der Galerie WestLicht gezeigt.
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