Bei "Animal Crossing: New Horizons" wurde virtuell gegen die chinesische Regierung protestiert. Nun kommen rigorose Maßnahmen auf chinesische Spieler zu.

Foto: Nintendo

China will seine Spieler beim Online-Gaming vom Rest der Welt abschneiden. Geplant ist konkret eine Firewall, damit chinesische Nutzer nur mehr miteinander spielen können. Ferner sollen Gamer aus dem Reich der Mitte künftig ihren vollen Namen angeben, wenn sie online spielen. Die Neuerung soll sowohl Multiplayer- als auch Singleplayer-Games betreffen.

Virtueller Protest als Ursache

Den Stein ins Rollen brachte offenbar ein Protest bei Animal Crossing: New Horizons. Das Game wurde kürzlich verboten, nachdem ein Spieler den Schriftzug "Free Hong Kong" integrierte. Zudem machte sich der User über Xi Jinping lustig. Weitere Spieler zogen nach und protestierten so virtuell gegen die chinesischen Machthaber. Diese reagierten sehr flott und ließen den Nintendo-Titel aus dem Netz verschwinden.

Weitere Maßnahmen in Planung

Ferner liegen auch weitere Maßnahme auf dem Tisch. So will die chinesische Regierung keine Spiele mehr, in denen Zombies und Seuchen vorzufinden sind. Rollenspiele und Games mit selbst erstellbaren Maps sollen künftig ebenso Tabu sein. Und zuletzt ist auch ein Verbot von Spielen geplant, bei denen man sich mit anderen Nutzern zusammenschließen kann. Noch ist die Entscheidung nicht getroffen, da die Gesetze bislang nicht verabschiedet wurden.

Games schon länger Spielball der Politik

Die chinesische Regierung verfolgt bei Videospielen schon länger eine umfassende Zensurpolitik. So müssen Games den Vorstellungen der Machthaber entsprechen, damit diese in China zugelassen werden. Dies führt dazu, dass es eigene Versionen von Spielen für chinesische Gamer gibt. Eine Begründung für die Verbote gibt es oftmals nicht. So wurde erst kürzlich das Pandemie-Spiel Plague Inc. verbannt, nachdem es wochenlang ein Bestseller war. (red, 17.4.2020)