Google macht klar, was künftig ok ist, und was nicht.

Grafik: Google

Über die Jahre ist Googles Play Store nicht nur enorm gewachsen, auch die Zahl an Apps, die versuchen das Vertrauen der Nutzer zu missbrauchen, ist immer größer geworden. Angesichts dessen hat Google zuletzt immer weitere Verschärfungen der Regeln rund um Android vorgenommen, nun gibt es ein neues Set an Policys.

Abofallen

Der zentrale Punkt der Neuankündigung widmet sich dem Kampf gegen Abofallen: Wer Abodienste über den Play Store verkauft, muss sich also künftig an schärfere Regeln halten. So muss von vorneherein bei einer App klargemacht werden, welche Features nur mit Abo funktionieren. Zudem werden die Serviceanbieter dazu verpflichtet, offen klarzulegen, welche Bedingungen mit ihrem Angeboten einhergehen. Das beinhaltet unter anderem die Kosten und den Abrechnungszeitraum.

Wird ein Jahresabo abgeschlossen, muss künftig auch bei monatlicher Zahlung ausgewiesen werden, wie teuer das Ganze über ein Jahr verteilt wird. Und gibt es eine kostenlose Testversion, müssen die Apps klar ersichtlich machen, wann dieses in eine Bezahlabo übergeht. All diese Details dürfen auch nicht auf irgendwelchen Webseiten versteckt sein, sie müssen direkt im Play Store beziehungsweise der App selbst einsehbar sein.

Für App-Entwickler bietet Google eine Checkliste, anhand derer sie ihre Apps anpassen können. Und diese sollten sie sich auch besser ranhalten: Die neue Policy tritt nämlich bereits Mitte Juni in Kraft. Apps, die sich nicht an das neue Regelwerk halten, werden danach aus dem Play Store entfernt.

Standort

Bereits vor einigen Wochen hat Google eine andere Neuerung angekündigt: Alle Apps, die im Hintergrund auf den Standort der Nutzer zugreifen wollen, müssen sich dafür künftig ein explizite Genehmigung von Google holen. Damit will man den Missbrauch dieser Berechtigung weiter eindämmen, zuvor hatte Google schon einige Verschärfungen rund um die Standortberechtigung bei Android vorgenommen. Dieser Schritt bedeutet aber, dass jede App, die Zugriff auf solch sensible Daten will, nun noch einmal von Google extra geprüft wird.

So weit, so bekannt. Nun liefert Google aber einen konkreten Zeitplan. Ab August 2020 müssen sich alle neuen Apps an diese Regeln halten. Und ab November gilt dies dann auch für bestehende Apps, wer keine entsprechenden Anpassungen vornimmt, wird ebenfalls aus dem Play Store geworfen. Nicht ganz zufällig sind das auch jene Zeitpunkte, zu denen sämtliche Android-Apps das aktuelle Android 10 als Zielversion adressieren müssen. Damit werden dann all die Verschärfungen zum Standortzugriff, die mit dieser Version eingeführt wurden – etwa die Möglichkeit Apps diese Berechtigung nur im Vordergrund zu erteilen – für alle schlagend. (apo, 17.04.2020)