Die AUA will am Steuerzahler andocken, die Verhandlungen dazu werden nun mit dem Lufthansa-Management geführt.

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Wien – Die Verhandlungen zu Staatshilfen für die AUA werden konkreter. Ab Montag werden die österreichischen Verhandler mit drei Vorstandsmitgliedern der Lufthansa Gespräche führen, bei denen es vor allem darum gehen soll, welche Standortgarantien oder andere Absicherungen sich die AUA-Mutter im Gegenzug für materielle Hilfe vorstellen kann. Die AUA soll ja rund 750 Millionen Euro brauchen; je nachdem, wann sie wie viele der bereits bezahlten Tickets refundieren muss. Die Entscheidung über eine allfällige Aufschiebung von Rückerstattungen obliegt den EU-Behörden. Europaweit geht es um rund zehn Milliarden Euro, bei der AUA um 280 bis 300 Millionen Euro.

Die nach Staatshilfe suchende AUA hat aber noch nicht einmal einen Unterstützungsantrag bei der dafür zuständigen staatlichen Finanzierungsagentur Cofag gestellt. Den müssen das Management der Airline und ihre Hausbank nun flugs erarbeiten und einreichen. Staatliche Unterstützung jenseits von 120 Mio. Euro wäre möglich, bräuchte aber spezielle Abmachungen, auch dafür sind die Cofag und ihr Aufsichtsrat zuständig.

Standortgarantien und Teilverstaatlichung

Parallel dazu geht es um nicht rückzahlbare Zuschüsse an die Lufthansa-Tochter, für die fehlen aber generell noch die Richtlinien, die dann bei der EU notifiziert werden müssen.

Eines steht jedenfalls fest: Die österreichische Regierung verlangt Absicherungen von der deutschen AUA-Mutter. Der Staatssekretär im Infrastrukturministerium und AUA-Verhandler Magnus Brunner (ÖVP) zum STANDARD: "Unser Ziel ist, den Standort Österreich attraktiv zu halten, die Drehscheibe für die Luftfahrt gehört dazu. Standortgarantien sind unerlässlich, in welcher Form auch immer." Staatliche Beteiligung an der AUA schließt Brunner nicht aus: "Wir diskutieren alle Möglichkeiten. (gra, 18.4.2020)