In zahlreichen Ländern gelten aufgrund der Coronavirus-Pandemie strenge Ausgangs- und Reisebeschränkungen. Viele Menschen greifen daher auf festgehaltene Erinnerungen zurück und teilen etwa ältere Fotos von Urlauben oder Ausflügen. Für ein Paar in Australien endete der sogenannte "Throwback" auf Facebook mit dem Besuch eines Polizeioffiziers.

Das Paar hatte Urlaubsfotos aus 2019 geteilt
Foto: Screenshot/Facebook

Polizei wegen Facebook-Posting

Gary und Jaz Mott aus Victoria, Australien, hatten sich nicht viel dabei gedacht, als sie auf Facebook einen Beitrag mit 12 alten Fotos veröffentlichten. 2019 hatten sie einen Ausflug zu einem See unternommen, der knapp zwei Stunden entfernt liegt. Im Posting markierten sie den Ort, den sie im Zuge eines Kurzurlaubs besucht hatten. Vier Tage nach der Veröffentlichung des Beitrags, erhielt das Paar Besuch von einem Polizeioffizier, der ihnen eine Geldstrafe von 1.678 Australische Dollar (984 Euro) pro Person überreichte, für beide zusammen also um die 1.900 Euro.

Bestraft wurden sie für den angeblichen Verstoß gegen die Ausgangssperren mit einer Fahrt zum See Entrance, einem Ausflug der "nicht unbedingt erforderlich" sei. Zurzeit ist es in Australien nicht erlaubt das Haus zu verlassen, außer man geht notwendigen Tätigkeiten nach. Laut eines Berichts von The Independent hatte Frau Mott kaum eine Möglichkeit das Missverständnis aufzuklären, da die Polizei sofort gegangen war. Ein Anruf bei der Polizeistation bestätigte die Strafe.

Strafe zurückgezogen

Nachdem Frau Mott mit den lokalen Zeitungen gesprochen hatte, und diese über die ungerechte Strafe berichteten, zog die örtliche Polizei die Strafe zurück. Ein Sprecher der Polizei behauptete zudem, man würde soziale Medien nicht gezielt beobachtet, um Verstöße gegen die Einschränkungsbestimmungen ausfindig zu machen.

Laut Mott dürfe das Paar jedoch keine weitern Urlaubsfotos posten. "Der Sargent sagte mir, dass ich verhaftet werden würde, sollte ich noch mehr Fotos posten", so Jaz Mott zu The Independent

Strenge Ausgangssperren

In Australien gelten strenge Freiheitsbeschränkungen, etwa dürfen Menschen ihre Häuser nur verlassen, um Lebensmittel und andere notwendige Waren einzukaufen, medizinische Betreuung zu erhalten, anderen zu helfen oder Arbeit und Ausbildung nachzugehen, sofern dies von Zuhause aus nicht möglich ist. Freizeitaktivitäten außer Sport sind in der Öffentlichkeit nicht erlaubt. Wer gegen diese Maßnahmen verstößt, kann mit Strafen bis zu 20.000 Australische Dollar (etwa 11.700 Euro) rechnen. (red, 18.04.2020)