Während so mancher Star dieser Tage aus dem hektargroßen Anwesen virtuelle Botschaften über die persönliche Verzweiflung in eine Welt, die darauf nicht gewartet hat, schickt, wissen andere, wie Lady Gaga, wenigstens um die eigenen Privilegien.

Zwar nicht auf einer Bühne, aber zumindest auf einem Bildschirm: der Auftritt der Rolling Stones.
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Statt zu klagen, singt sie viel, viel lieber, und das am besten zusammen. Frau Germanotta, wie Gaga bürgerlich heißt, stellte zusammen mit der Hilfsplattform Global Citizen ein Benefizkonzert auf die Beine, dessen Line-up sich gewaschen hat. Mehr als 100 Stars, vor allem Musiker, lieferten im Rahmen des One World: Together At Home betitelten Mega-Onlineevents Wort- und Musikspenden aus dem Eigenheim.

Global Citizen

Sehr zur Freude vieler Fans, die nicht nur ein Gratiskonzert ihrer Lieblinge frei Haus bekamen, sondern nun auch endlich wissen, wie Mick Jaggers Vorhänge ausschauen (Spoiler: "No Satisfaction" für Freunde des Geschmacks) oder Elton Johns Gartenklavier. Zahlreiche große Namen des aktuellen Popgeschehens wie Taylor Swift oder Billie Eilish durften freilich nicht fehlen, insgesamt überzeugte das Line-up aber vor allem durch seine Diversität. Verschiedenste Genres, Länder und Communities waren vertreten.

"Fake Live"

Leise Kritik ließ sich zwar auch vernehmen, diese bezog sich vor allem darauf, dass das Konzert als Livestream angekündigt war und es sich dann um offensichtlich voraufgezeichnete Videos handelte. Auch die Einblendung großer Sponsoren hätte man sich sparen können, hieß es in den Kommentarspalten.

Insgesamt konnten Spenden in der Höhe von 128 Millionen Dollar für den Solidarity Response Fund der WHO lukriert werden. (Amira Ben Saoud, 19.4.2020)