Im Mai sollen Lokale wieder aufsperren, allerdings mit Maskenpflicht für das Personal, kündigt der Kanzler an.

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Atlanta/Wien – Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat am Sonntagnachmittag in einem Videointerview mit dem US-Sender CNN die "schnelle und harte" Vorgehensweise der Bundesregierung in der Corona-Krise verteidigt. "Deswegen ist die Situation jetzt unter Kontrolle, auch in den Spitälern." Die Öffnung des Landes werde "schrittweise vollzogen", Testkapazitäten sollen weiter ausgebaut werden.

Maskenpflicht in Lokalen für Personal

Nun versuche man, "sehr langsam und Schritt für Schritt" das Land wieder zu öffnen. "Wir gehen immer in Zweiwochenschritten vor, damit wir sehen können, wie sich die Lage entwickelt und ob es wieder zu einem Anstieg der Infektionen kommt", sagte Kurz. Anfang Mai sollen demnach alle Geschäfte, Mitte Mai auch die Restaurants wieder aufsperren.

Eine Testung aller Mitarbeiter in der Gastronomie werde "leider nicht machbar" sein, meinte Kurz auf eine entsprechende Frage. Stattdessen solle es etwa eine Maximalanzahl von Personen geben, mit denen man den Abend verbringen dürfe. Außerdem werde das Personal in Lokalen Schutzmasken tragen müssen, präzisierte der Kanzler am Montag. Nach dem CNN-Interview hatte es Unklarheit darüber gegeben, für wen die Maskenpflicht in Lokalen gelten soll.

Restaurantbetriebe sollen nach einer eventuellen Öffnung Mitte Mai auch abends geöffnet haben dürfen, berichtet das Gastromagazin "Falstaff". Bisher war eine verpflichtende Schließung um 18 Uhr angedacht. Genaue Abstandsregeln sollen im Lauf der Woche folgen.

Jetzt gelte es jedenfalls, die Testkapazitäten zu erhöhen. "Im Moment haben wir ungefähr 10.000 Tests pro Tag, wir arbeiten daran, das auszubauen", sagte Kurz. Wichtig sei eine gute Strategie der Eindämmung, um zu vermeiden, dass Infizierte in Kontakt mit anderen Menschen kämen. "Die asiatischen Länder waren damit sehr erfolgreich."

"Es wird Monate dauern, und die Situation wird schwierig bleiben", betonte Kurz. Dennoch werde man eine neue Normalität erleben, mit "so viel Freiheit wie möglich und so vielen Beschränkungen wie benötigt". (red, APA, 20.4.2020)