Schlechte Nachrichten aus dem Tor-Projekt.

Grafik: Tor Project

Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise können derzeit noch gar nicht vollständig abgeschätzt werden. Klar ist jedenfalls, dass viele Menschen in der aktuellen Situation ihren Job verloren haben. Und das betrifft auch Unternehmen, von denen man dies zunächst nicht annehmen würde, da sie eigentlich kein Produkt haben, das sie verkaufen – sondern durch Spenden finanziert werden.

Reaktion

Die Entwickler des Anonymisierungsnetzwerks Tor verkünden in einem Blogeintrag, dass man angesichts der aktuellen Situation 13 Mitarbeiter rauswerfen musste. Das entspricht etwas mehr als einem Drittel sämtlicher Angestellter. Als kleines Unternehmen sei man von der Krise hart getroffen worden, betont man. Entsprechend sei dieser Schritt notwendig, um die weitere Zukunft des Projekts zu sichern.

Gleichzeitig versprechen die Entwickler, dass man intensiv an Tor selbst sowie dem Tor-Browser weiterarbeiten wolle. Dies auch mit dem Blick darauf, dass die Welt nach dem Ende der Krise nicht mehr dieselbe sein werde. Das Bedürfnis nach Privatsphäre sowie einem sicheren Zugriff auf Daten werde danach so hoch wie noch nie sein, prognostizieren die Entwickler.

Hintergrund

Tor anonymisiert die Netzwerkverbindungen seiner Nutzer, in dem sie über zahlreiche Zwischenpunkte umgeleitet und dabei mehrfach verschlüsselt werden, so dass eine Rückführung auf den ursprünglichen User kaum möglich ist. Das mit dem Blick auf Überwachung, zudem ist es damit oft möglich Zensurmaßnahmen zu umgehen. Der Tor Browser basiert auf dem Firefox, leitet aber automatisch den gesamten Datenverkehr über das Anonymisierungsnetzwerk um, und isoliert sämtliche Webseiten voneinander, um Tracking zu unterbinden.

Weltweit nutzen derzeit rund zwei Millionen Menschen diese Möglichkeiten. Wer das Projekt unterstützen will, kann über die Webseite spenden. (apo, 20.04.2020)