Der Weg zu Staatshilfen für die AUA führt über Frankfurt, wo Mutter Lufthansa ihren Sitz hat.

Foto: APA/Punz

Wien – Die Verhandlungen rund um die AUA ziehen sich ein wenig; das für Montag geplante Gespräch von Regierungsvertretern mit dem Vorstand der AUA-Mutter Lufthansa wurde auf Mitte der Woche verschoben. Experten sind nicht einig, wie man sich von der AUA-Mutter Staatshilfen absichern lassen will, ist zu hören. Die AUA braucht rund 750 Millionen Euro, Standortgarantien bzw. eine Beteiligung an der Airline stehen zur Debatte.

Die AUA selbst ist erst dabei, ein Bankenkonsortium zu finden, das für Finanzierungen zur Verfügung steht, Erste und Raiffeisen prüfen Unterlagen, die am Wochenende eingelangt sind. Ohne Banken kann der Antrag bei der staatlichen Finanzierungsagentur Cofag nicht gestellt werden, die für die Abwicklung der Staatshilfen zuständig ist. Die AUA stellt sich um staatlich garantierte Kredite und Zuschüsse an – für die gibt es aber noch nicht einmal Richtlinien.

Lufthansa-Abhängigkeit

Was die Absicherung des Standorts Wien und des Flughafens Wien betrifft, geht manchen in die Verhandlungen Involvierten auch ein etwaiger Einstieg des Staats in die AUA zu wenig weit. "Eine AUA-Beteiligung würde die Abhängigkeit von der Lufthansa noch vergrößern", sagt einer von ihnen, der namentlich nicht genannt werden will.

Der Cofag-Mann plädiert für einen Einstieg Österreichs bei der deutschen Lufthansa, die ja ihrerseits in Deutschland um öffentliche Hilfe sucht. Die Idee: Erwirbt der deutsche Staat Lufthansa-Anteile, solle auch Österreich eine Beteiligung eingehen und ein Syndikat mit den Deutschen eingehen. "Auf diese Weise bekäme man wirklich Einflussmöglichkeiten und Absicherungen", so der Experte.

Stille Beteiligung

Eine Idee, die der Lufthansa eher nicht gefiele. Sie lehnt eine Staatsbeteiligung mitsamt Mitspracherechten im Unternehmen ab, auch bei ihren Töchtern AUA, Swiss und Brussels. Offiziell gibt sie zu diesem Thema aber keine Stellungnahme ab. Dem Vernehmen nach wird in Deutschland daher auch über eine stille Beteiligung des Staats gesprochen, für vier bis fünf Milliarden Euro, der Rest der Hilfe könnte in Form von Kreditlinien gewährt werden.

Die deutsche Flieger-Gewerkschaft Ufo plädiert für die Beteiligung des Staats, der solle dann auch seine Aktionärsrechte wahrnehmen. Ufo-Vorsitzender Daniel Flohr begründet das im Gespräch mit dem STANDARD so: "Der Staat könnte so den Wiederaufbau des Luftverkehrs begleiten, denn der war ja zuletzt völlig entfesselt." (Renate Graber, 20.4.2020)