Foto: Fatih Aydogdu
Ich will Fußball spielen. Wann darf mein Verein endlich wieder aufsperren?

Wir haben deshalb extra im Sportministerium nachgefragt. Und wir haben auf ein genaues Datum gehofft, damit sich alle schon darauf freuen können. Daraus wird leider nichts. Wann die Fußballvereine wieder beginnen dürfen, zu trainieren, könne man heute leider noch nicht genau sagen, lautete die Antwort. Fußball ist eine sogenannte Kontaktsportart. Beim Dribbeln und Co kann eine Spielerin oder ein Spieler nicht gut Abstand zu den anderen halten, und da müssen wir wegen des Corona-Virus besonders vorsichtig sein. Ansteckungsgefahr!

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Fußball darf ich nicht spielen, Tennis schon? Wieso? Und was ginge noch?

Ab 1. Mai kann man wieder Tennis spielen. Was dann auch erlaubt ist, ist zum Beispiel Golf, Minigolf, Leichtathletik oder Pferdereiten. Klingt irgendwie ungerecht, hat aber einen guten Grund. Es sind nämlich alles Sportarten, bei denen man entweder alleine sportelt oder seinen Mitspieler nicht berührt. Es gibt keine direkten Kontakte zu anderen Menschen. Der Mindestabstand zu den Mitspielern muss beim Sport immer mindestens zwei Meter sein.

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Na gut. Wie kann ich mich aber sonst richtig sportlich austoben?

Was jetzt schon geht, ist Laufen zu gehen oder Rad zu fahren. Aber bitte nicht zu wild, damit sich ja niemand verletzt. Wegen Corona muss man die Spitäler vor Überlastung schützen. Was es auch bei vielen Vereinen gibt, sind Online-Kurse. Da kann man gemeinsam zum Beispiel Karate üben. Schaut einmal mit euren Eltern, welche Möglichkeiten es da gibt. Ein Tipp noch: Die Sportunion bietet eine tägliche Online-Sportstunde für Kinder an. Interessiert? Abrufbar sind die Livestreams unter: www.sportunion.at/digitaleturnstunde.

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Jetzt reden alle über Herdenimmunität. Was ist das schon wieder, bitte?

Wir fragen nach bei Helmut Fickenscher, er ist der Präsident der Deutschen Vereinigung zur Bekämpfung der Viruserkrankungen. Unser Experte spricht eigentlich lieber von Gemeinschaftsimmunität, weil Menschen ja nicht wie Schafe in einer Herde leben. Beide Begriffe meinen jedenfalls, dass wir uns als Gesellschaft vor Infektionen schützen können: "Wenn ein großer Anteil der Bevölkerung bereits immun ist" – dadurch kann sich das Virus nämlich nicht mehr so gut ausbreiten, und das erhöht dann wiederum auch den Schutz jener Menschen, die noch nicht damit in Berührung gekommen sind.

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Heißt das, wir wären alle schneller wieder draußen, wenn sich möglichst viele anstecken?

Das klingt natürlich verlockend, hat aber ein ganz großes Aber. Denn wir wissen ja, dass bei einer Infektion mit dem Corona-Virus ältere Menschen oder solche mit Vorerkrankungen stärker gefährdet sind – würden die alle innerhalb eines kurzen Zeitraums krank, würden wohl viele von ihnen versterben, warnt der Mikrobiologe Helmut Fickenscher. Er findet: "Wir müssen versuchen, die Gemeinschaftsimmunität so langsam zu erreichen, dass kranke Menschen gut im Krankenhaus behandelt werden können". Heißt: Schnell geht da gar nichts, sonst sind die Spitäler überlastet.

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Schweden wird oft als Beispiel für Herdenimmunität genannt. Funktioniert das dort?

Schweden liegt ja ganz im Norden von Europa, es ist ein großes Land, es leben aber viel weniger Menschen dort – und vor allem nicht so dicht wie bei uns. "Die Gefahr, dass das Virus dort außer Rand und Band gerät, ist viel geringer", sagt also Herr Fickenscher. Außerdem berichtet er, dass die schwedische Regierung zwar nicht so viele gesetzliche Vorgaben macht – die Menschen halten sich aber trotzdem an Empfehlungen wie Abstand halten oder Hände waschen. (Peter Mayr, Karin Riss, 21.4.2020)