Die Gastronomie leidet besonders stark unter Corona.

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Die Industriellenvereinigung will den von der Corona-Krise ausgelösten massiven Anstieg der Schulden nicht durch neue Steuern ausgleichen. Wie Generalsekretär Christoph Neumayer am Dienstag vor Journalisten erklärte, sollen die Staatsfinanzen durch höheres Wachstum und Einsparungen bei den Ausgaben wieder in Ordnung gebracht werden. Dafür benötige es vor allem Investitionen, insbesondere in zukunftsträchtigen Bereichen.

Eine Vermögenssteuer lehnt Neumayer dezidiert ab. Diese gehe auf die Substanz der ohnehin unter Druck stehenden Betriebe und werde sich negativ auf die Beschäftigung auswirken, so der Industrie-Sprecher. "Die Vermögenssteuer ist nicht die allumfassende Antwort auf alle Probleme", hielt Neumayer fest.

Im System sparen

Akzente will er im Rahmen eines Investitionsfreibetrags von 25 Prozent bei Digitalisierung und 50 Prozent im Umweltbereich setzen. Dadurch könne das Potenzialwachstum auf zwei Prozent angehoben werden. Einsparungen will er im System forcieren, ohne die Sozialstandards zu senken, wie Neumayer betonte. Insgesamt liefen Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen einer raschen Erholung der Wirtschaft zuwider.

IV-Chefökonom Christian Helmenstein geht von einem Einbruch der Wirtschaftsleistung heuer um 7,6 Prozent aus – deutlich mehr als von Wifo und IHS prognostiziert. In absoluten Zahlen bedeutet das eine Reduktion des BIP um 31 Milliarden Euro. Am stärksten seien sonstige Dienstleistungen wie Friseure, Verkehr oder Veranstaltungen betroffen, deren Wertschöpfung um fast zwölf Milliarden Euro zurückgehen werde. Dahinter folgen Gastronomie und Beherbergung (6,8 Milliarden), Industrie (5,2 Milliarden) und Handel (3,2 Milliarden). (as, 21.4.2020)