Eine Demonstration gegen die Maßnahmen in Michigan.

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Rechte Pro-Waffen-Aktivisten versuchen aktuell in den USA, Nutzer zu Protesten gegen Quarantänemaßnahmen zu mobilisieren. Wie die "Washington Post" berichtet, stecke ein Geschwistertrio hinter mehrteren Gruppen auf Facebook, die über 200.000 Mitglieder zählen und immer mehr User anziehen. Die drei betreuen mehrere solche Gruppierungen auf der Plattform über mehrere US-Bundesstaaten hinweg, ihr Hauptziel ist offenbar, die Waffenlobbyorganisation National Rifle Association (NRA) zu diskreditieren, da sie aus ihrer Sicht zu viele Kompromisse im Bereich Sicherheit und Waffennutzung eingehe.

Öffentlicher Diskurs beeinflusst

Die große Online-Kampagne der Brüder habe dazu geführt, dass es im öffentlichen Diskurs so wirke, als gebe es größere Ablehnung gegenüber Selbstisolationsmaßnahmen als tatsächlich der Fall sei. Die Gruppen sind mittlerweile ein Hort für Desinformation geworden – so wird das Virus mit der Gruppe verglichen, auch gibt es Verschwörungstheorien zu den Plänen von Forschern, einen Impfstoff zu entwickeln.

Facebook hat bereits reagiert und verbietet nun die Organisierung bestimmter Proteste gegen die wegen der Corona-Pandemie verhängten Schutzmaßnahmen. Ein Sprecher des Konzerns erklärte, dass keine Demonstrationen über Facebook veranstalten werden dürfen, die gegen die Vorschriften verstößt, wonach der ein Sicherheitsabstand zu anderen Personen eingehalten werden muss.

Abstand halten

In den USA sind Bürger dazu angehalten, zumindest ungefähr zwei Meter Abstand voneinander zu halten. US-Präsident Trump hatte allerdings am Freitag Proteste gegen solche Regelungen befürwortet – diese werden von den jeweiligen Gouverneuren verhängt.

Die aktuelle Lage hat zu einer massiven Welle an Fake News im Netz geführt, aufgrund der Nutzer verunsichert werden. Aktuell sind etwa Verschwörungstheorien, die sich mit dem Microsoft-Gründer Bill Gates befassen, besonders verbreitet. (red, 21.4.2020)