Perfekt ausgeleuchtet: Kulturstaatssekretärin Ulrike Lunacek im ORF-"Kulturmontag".

Screenshot: tvthek.orf.at

Ein bisschen konnte sie einem fast leidtun – wenn sie sich nicht die vielen wütenden Reaktionen selbst eingebrockt hätte, die auf Staatssekretärin Ulrike Lunacek beim ORF-Kulturmontag einprasselten. 20 Quadratmeter pro Person? Brauche es im Museum nicht, richtete ihr der Chef der Albertina aus. Wir lassen uns doch nicht von der Politik sagen, wie wir zu proben haben, ereiferte sich die Schauspielerin vom Theater im Bahnhof.

Nach der verunglückten freitägigen Pressekonferenz zu Lockerungen im Kulturbereich, stellte sich Lunacek Montagabend einer Livediskussion. Ziel der Übung: endlich miteinander reden. Oder, um es in den Worten von Josefstadt-Prinzipal Herbert Föttinger zu sagen: Die Milch wurde vergossen, jetzt muss ein runder Tisch her.

Wer sich an diesen setzen darf, ist nach der halbstündigen Diskussion mehr als unklar: Geht es nach Christoph Klingler, wohl nicht einmal Lunacek selbst. "Lassen Sie endlich Profis ran", forderte der Großveranstalter. Diesen Untergriff parierte die perfekt ausgeleuchtete Kultur-Staatssekretärin mit gut eingeübten Politikerworten: "Ich freue mich auf die Gespräche, wir kriegen sicher eine gute Lösung hin." Na dann. (Stephan Hilpold, 21.4.2020)