Minsk – Kämpferisch hat sich Weißrusslands Staatschef Alexander Lukaschenko Ende März in Eishockey-Montur gezeigt. Wintersport sei das beste Mittel im Kampf gegen das Coronavirus, meinte Lukaschenko damals launig. Am Dienstag erklärte sein Büro, dass ein Spieler seines Amateurteams an Covid-19 erkrankt sei und im Spital liege.

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Alexander Lukaschenko zimmert sich seine eigene Realität.
Foto: AP/Andrei Pokumeiko

Lukaschenko sei nicht in Isolation, er arbeite normal weiter, teilte eine Sprecherin der russischen Nachrichtenagentur RIA Novosti mit. Sein nun erkrankter Teamkollege wollte den positiven Corona-Test – zumindest medial – nicht eingestehen. "Ich habe das Coronavirus nicht. Es ist nur eine leichte Erkältung", sagte er gegenüber lokalen Medien.

Der als letzter Diktator Europas titulierte Staatschef warnte immer wieder vor überzogener "Corona-Panik" und dass der wirtschaftliche Schaden durch den Lockdown überall größer sein werde als die Virusgefahr. Eine mögliche Ansteckung redete er klein: "Hier gibt es keinerlei Viren. Ich sehe sie nicht herumfliegen", sagte er nach einem absolvierten Show-Eishockeymatch. In Weißrussland gibt es 6.723 bestätigte Coronavirus-Fälle, 55 sind an oder mit Covid-19 gestorben. (APA, Reuters, 22.4.2020)