Fordert einen runden Tisch: Philipp Welte, VDZ-Vizepräsident und Sprecher der Publikumszeitschriften.


Foto: 'obs/Medienfachverlag Oberauer GmbH

Berlin – Die Werbeeinnahmen der deutschen Zeitschriftenverlage brechen derzeit je nach Sektor zwischen 20 und in der Spitze über 80 Prozent ein. "Das trifft besonders die anzeigenfinanzierte Fachpresse in bestimmten Industriebereichen", teilte der Branchenverlag VDZ am Mittwoch mit. Verkaufsstellen an Flughäfen und Bahnhöfen verlieren demnach teilweise über 50 Prozent der Verkäufe.

"Die deutlich gestiegene Nachfrage nach digitalen Angeboten kann die Rückgänge bei weitem nicht auffangen", so der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ). Man stehe "vor der bislang schwersten Prüfung in ihrer Historie".

Logistik-Gipfel zu Zustellkosten gefordert

Gefordert wurde zudem ein Logistik-Gipfel zu Zustellkosten für Magazine. Schon vor der Krise beklagten Verlage gestiegene Kosten, die meisten Zeitschriften werden per Post verschickt. "Wir müssen schnell an einem runden Tisch klären, was jeder zu einer einvernehmlichen und dauerhaft tragbaren Lösung in der Zustellung beitragen kann", sagte der VDZ-Vizepräsident und Sprecher der Publikumszeitschriften, Philipp Welte. An dem Gipfel sollten sich aus VDZ-Sicht Entscheidungsträger aus Politik, Post und Verlagen beteiligen.

Der Bundestag hatte Ende des vergangenen Jahres beschlossen, speziell die Zustellung von gedruckten Zeitungen und Anzeigenblättern in diesem Jahr mit 40 Millionen Euro zu fördern. Hintergrund ist die seit vielen Jahren sinkende Auflage von gedruckten Zeitungen. Verlage wollen sicherstellen, dass die Auslieferung der Zeitungen an Abonnenten bis in die kleinsten Dörfer weiterhin funktioniert. (APA/Reuters, 22.4.2020)