Europaministerin Karoline Edtstadler war am Dienstag im "Report"-Interview mit Susanne Schnabl auf ORF 2.

Screenshot: ORF

Man kann den Coronavirus-Schock, der im März über uns hereingebrochen ist, mit einem schweren Schlag in die Magengrube vergleichen, nach dem sich Gesellschaft und Einzelne nun wiederaufzurichten versuchen. Das Kopfheben erfolgt voller Unsicherheit, denn Schmerzen und Schwindel können rasch wieder überhandnehmen. Das weiß man, doch man verdrängt es – und schützt Zuversicht vor. Was sollte man auch anderes tun?

So weit die Gedanken, die einen angesichts der Pläne für einen Tourismus-Restart innerhalb der EU überkommen konnten, welche Europaministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) am Dienstag im Report-Interview mit Susanne Schnabl von sich gab.

Eine "Art Sommertourismus"

Die strenge Türkise sprach von der "Exit-Strategie" der EU-Kommission, an die sich Österreich halte, von "Parametern" und "Kriterien". Doch nach einer Rückfrage Schnabls, wie denn diese "Art Sommertourismus" in einem Europa aussehen könnte, in dem aktuell jeder Grenzübertritt eine Quarantäne zur Folge hat, wurde klar: Dieser Boden schwankt. Für Reisefreudige dürfte das Risiko heuer beträchtlich sein, einen Urlaubsversuch mit Corona-Isolation zu bezahlen.

Um nicht missverstanden zu werden: Edtstadler stand hier stellvertretend für alle heimischen Regierungspolitiker, denen die undankbare Aufgabe zukommt, eine Katastrophe in scheinbar geordnete Bahnen zu lenken. Das jedoch sollte niemand täuschen: Der wahre Planer ist der Covid-19-Erreger, der sich laut dem Virologen Christian Drosten trotz sinkender Steigerungsraten möglicherweise gerade gleichmäßig über die Lande verteilt. (Irene Brickner, 23.4.2020)