Man wird halt draußen sitzen. In den Schani- und Gastgärten, auf den Kaffeehaus-und Restaurantterrassen. Halt mit weniger Tischen. Im Lokal dann vielleicht mit den praktischen Plastikscheiben, hinter denen jetzt schon die Supermarktkassiererinnen sitzen und die Regierungsmitglieder ihre Selbstbelobigungsandachten abhalten. Die Kellner werden vielleicht so Plastikvisiere tragen, wie sie für die Friseure vorgesehen sind (wären die was für Theateraufführungen, da Kulturstaatssekretärin Lunacek ja besorgt auf das Spuckproblem auf und von der Bühne hingewiesen hat?).

Ob es heuer einen Badebetrieb geben wird, hängt von den Auflagen der Bundesregierung ab.
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Vielleicht wird die Stadt Wien die Freibäder öffnen, aber kein Wasser in die Becken einlassen. Im Grünen sitzen – Abstand bitte! – ist ja auch nett. Wildbaden an nicht organisierten Stränden ist ja erlaubt. Vielleicht begegnet man auf diese Weise auch dem einen oder anderen Regierungsmitglied an der Panozza-Lacke in der Lobau bei Wien – Urlaub in Österreich! In mancher Hinsicht wird man streng sein müssen: Sogenannte Doskozil-Sheriffs werden am Neusiedler See darüber wachen, dass nur artreine Burgenländer in den Neusiedler See dürfen. Ein aufgenähtes "W" für Zweithausbesitzer aus Wien im Salzkammergut ist hingegen vielleicht doch zu radikal.

Es wird nicht leicht, aber es wird schon irgendwie gehen. Und bis zum Sommer können sich die Behörden ja noch ein paar Vorschriften einfallen lassen. (Hans Rauscher, 22.4.2020)