Influencer haben es aktuell schwer.

Foto: APA/AFP/INA FASSBENDER

Das Coronavirus führt vielerorts dazu, dass Menschen zu Hause bleiben müssen. In etlichen Ländern sind Ausgangsbeschränkungen verhängt worden, die je nach Situation drastischer beziehungsweise liberaler angegangen werden. Der Zwang, nun daheim zu bleiben, hat für eine Berufsgruppe aber durchaus drastische Auswirkungen. So könnte das Virus das vorläufige Ende der Influencer mit sich bringen, wie "Wired" schildert.

Aktivitäten zurzeit verboten

Den erfolgreichen Auftritt eines Social-Media-Stars machen nämlich Reisen, Besuche im Restaurant oder Fitnesscenter beziehungsweise Ausflüge in die Natur aus. Flüge in andere Länder gehen zurzeit mit einigen Strapazen einher beziehungsweise sind überhaupt nicht möglich. Restaurants und Fitnesscenter haben ebenso geschlossen – bleibt also nur mehr der Ausflug in die Natur.

Werbemarkt massiv eingebrochen

Influencer haben aber auch mit einem weiteren Problem zu kämpfen: So bricht der Werbemarkt aktuell massiv ein. Für Werber waren die Social-Media-Stars verständlicherweise ein gerngesehener Partner. Produkte werden auf Instagram, Youtube und Co ohne große Kritik vor Hunderttausenden beworben. Maßgeschneiderte Zielgruppen konnten so sehr einfach erreicht werden. Vielen Firmen fehlt zurzeit aber das Geld.

Reisen abgesagt, Verträge gekündigt

Gegenüber "Wired" schildert Influencerin Zornitsa Shahanska, dass alle ihre anstehenden Reisen abgesagt und bestehende Verträge aufgekündigt wurden. Fast 90.000 Abonnenten weist die Frau auf Instagram auf. Shahanska veröffentlicht nun Fotos aus ihrer Wohnung und zeigt sich etwa beim Kochen. Sie will nicht in der Irrelevanz verschwinden, wie sie dem Medium erzählt.

Das perfekte Leben ist vorbei

Die Epidemie hat aber auch ganz andere Auswirkungen. So haben viele Social-Media-Stars aufgehört, das perfekte Leben in den sozialen Netzwerken vorzutäuschen. Vielmehr posten nun viele User mit zehn- bis hunderttausenden Followern Durchhalteparolen und geben Tipps, wie man die soziale Isolation durchsteht. Positivität ist bei vielen nun das oberste Credo.

Foto: Bäckerei Felber

Authentizität ist zurzeit gefragt

Da es aufgrund der Rahmenbedingungen schwierig ist, außergewöhnliche Aktivitäten für Werbung festzuhalten, avancieren untypische Figuren zu Stars in den sozialen Netzwerken. In England hat es etwa ein Weingeschäft mit Scherzen zu Berühmtheit geschafft. Die ulkige Felber-Werbung dürfte vielen hierzulande ebenso noch in Erinnerung bleiben. Generell ist ein Trend in Richtung Authentizität zu bemerken. Die perfekte Werbewelt gehört zumindest vorerst der Vergangenheit an. (red, 24.4.2020)