Foto aus einer anderen Zeit.

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Wien – Mit großer Bestürzung reagieren die Präsidenten der Sportdachverbände ASKÖ und ASVÖ, Hermann Krist und Siegfried Robatscher, auf die Ankündigung der Regierung, bei der Wiederaufnahme des Schulunterrichts das Fach Bewegung und Sport explizit nicht zuzulassen.

"Gezeigt, was alles möglich ist"

"Wir reden hier nicht vom alten Turnunterricht im Turnsaal, sondern davon, dass sich Bewegung und Sport auch unter den derzeit gegebenen Hygiene- und Schutzmaßnahmen vielfältig durchführen lassen. In den letzten Wochen haben Sportverbände zahlreiche Videos dazu in Umlauf gebracht und aufgezeigt, was alles möglich ist, wenn man will. Man kann ja gerade jetzt im Frühjahr auch ins Freie gehen und den geforderten Mindestabstand einhalten", so ASVÖ-Präsident Robatscher.

ASKÖ-Präsident Hermann Krist: "Es ist fürchterlich, welche Unkenntnis hier im Bildungsbereich vorherrscht und es niemanden im Umfeld von Minister Fassmann gibt, der ihn auf die wissenschaftlichen Erkenntnisse hinweist, wie wichtig Bewegung für Kinder ist und welche positiven Auswirkungen dies auf jede Lernleistung hat. Gerade jetzt, wo es zu kleineren Gruppen im Unterricht kommt, wäre die tägliche Bewegungseinheit noch besser umsetzbar als sonst."

"Wir bauchen Bewegung"

Beide Präsidenten verweisen darauf, dass Motorik den stärksten Reiz auf Bildung neuer Nervenzellen hat. Regelmäßige Bewegung könne auch die Stresswiderstandskraft erhöhen. Dopamin sorge für eine Verbesserung von Lernfunktionen im Gehirn. Daher sind sich Robatscher und Krist einig: "In Zeiten von Corona brauchen wir Bewegung besonders."

ASKÖ und ASVÖ sind zwei der drei großen Sportdachverbände Österreichs. Der dritte ist die Sportunion unter Präsident Peter McDonald, von von 2015 bis 2016 Generalsekretär der ÖVP. (red, 24.4.2020)