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Eine Normalisierung erwartet Lufthansa-Chef Carsten Spohr erst 2023.

Foto: Reuters/Kai Pfaffenbach

Frankfurt – Lufthansa-Chef Carsten Spohr hat noch schärfere Einschnitte wegen der gravierenden wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise angekündigt. Bis zum Ende der Krise werde die Flotte von zuletzt rund 760 Flugzeugen um 100 Flugzeuge verkleinert, erklärte er in einem vom Unternehmen verbreiteten Webcast mit den Beschäftigten am Freitag. Daraus ergebe sich eine um 10.000 Mitarbeiter kleinere Belegschaft, ergänzte Spohr. Mit einer Normalisierung der Lage für den Luftfahrtkonzern rechnet er nicht vor 2023.

Ein Lufthansa-Sprecher erklärte, wie sich die Lufthansa von den Mitarbeitern trennen werde, sei noch mit den Gewerkschaften zu verhandeln. Wegen der Krise werde die Auslastung der Flugzeuge um zehn Prozent und entsprechend stark auch der Erlös sinken. Außerdem werde die Airline-Gruppe, die gerade über ein Finanzpaket von fast zehn Milliarden Euro mit Deutschland, Österreich, der Schweiz und Belgien verhandelt, über eine Milliarde Euro pro Jahr zur Rückzahlung von Krediten aufwenden müssen.

Die Pandemie werde erst vorbei sein, wenn es weltweit einen Impfstoff gebe, sagte der Lufthansa-Chef. So lange gelte es, zwischen Sicherheit und Freiheit abzuwägen. "Aber für uns als Airline-Konzern ist klar: Wir waren als erste Branche von dieser weltweiten Krise betroffen, und die Luftfahrt wird mit die Letzte sein, die sie verlassen wird." Die Lufthansa komme voraussichtlich erst 2023 zurück in ein Gleichgewicht. "Dann wird die Lufthansa-Group ein anderes Unternehmen sein", sagte Spohr. (Reuters, 24.4.2020)