Ajax schließt die Eredivisie als Erster, aber nicht als Meister ab.

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Zeist – In den Niederlanden gibt es nach dem Abbruch der Fußball-Saison wegen der Coronavirus-Pandemie keinen Meister. Das entschied der Verband KNVB am Freitag nach einer Sitzung mit den Vereinen. Auch Auf- und Absteiger gibt es nicht.

Ajax Erster, aber kein Meister

Ajax Amsterdam wird allerdings mit Blick auf den Einzug in die Champions League als Nummer eins gesetzt. Der Club lag mit AZ Alkmaar punktgleich an der Tabellenspitze, hatte jedoch die bessere Tordifferenz. AZ hat aber die Chance, über die Qualifikation die europäische Königsklasse noch zu erreichen.

Utrecht trauert EL-Chance nach

Als weitere Europacup-Teilnehmer sind nach dem aktuellen Tabellenstand Feyenoord Rotterdam (3.), PSV Eindhoven (4.) und Willem II Tilburg (5.) vorgesehen.

Utrecht empfindet dies wiederum als unfair. Der Sechste hat zwar drei Punkte weniger als Willem II, allerdings ein Spiel weniger ausgetragen und die um 13 Tore bessere Tordifferenz als der Tabellennachbar. Zudem fühlt sich der Klub um eine weitere Europacup-Chance gebracht, weil das Cupfinale gegen Feyenoord ebenfalls abgesagt wurde und im Urteil ignoriert worden sei. Utrecht kündigte gegenüber "Voetbal International" bereits rechtliche Schritte gegen den Beschluss an – zur Not auch beim Europäischen Fußballverband Uefa.

Cambuur trauert Aufstieg nach

Und auch ein zweiter niederländischer Verein hat bereits rechtliche Schritte angekündigt. Denn der souveräne Zweitliga-Tabellenführer Cambuur fühlt sich angesichts elf Punkte Vorsprung auf den Dritten Volendam (erster Aufstiegs-Playoff-Platz) um den sicher geglaubten Aufstieg gebracht. Cambuur-Trainer Henk de Jong bezeichnet die Entscheidung im "Telegraaf" "als größte Schande der niederländischen Sportgeschichte".

Harte Entscheidung

Der KNVB hatte bereits im Vorfeld angedeutet, die Ehrendivision keinesfalls auf 20 Klubs (Zwei Aufsteiger, dafür keine Absteiger) aufstocken zu wollen. Die Entscheidung bedeute einen schweren finanziellen Schlag für den Profifußball, betonte der Verband. Über die Konsequenzen sei am Freitag mit den Vereinen beraten worden. Ministerpräsident Mark Rutte hatte am Dienstag Großveranstaltungen wie den Profi-Fußball bis zum 1. September untersagt. (APA/dpa, red, 24.4.2020)