Ihm geht's gut: Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un auf einem Archivfoto von Anfang März bei einem Besuch in Vietnam.

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Seoul – Südkorea ist Spekulationen über einen schlechten Gesundheitszustand von Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un entgegengetreten. Kim lebe und sei wohlauf, sagte der Sicherheitsberater der südkoreanischen Regierung, Moon Chung-in, am Sonntag dem US-Sender CNN. Kim halte sich seit zwei Wochen in der Ferienstadt Wonsan im Osten Nordkoreas auf. Südkorea habe keine verdächtigen Bewegungen in Nordkorea festgestellt.

Vor einer Woche hatte das Webportal "Daily NK" berichtet, Kim habe sich einem dringlichen Eingriff am Herz-Kreislauf-System unterzogen. Das Portal wird überwiegend von Überläufern aus Nordkorea betrieben. CNN wiederum zitierte einen nichtidentifizierten US-Regierungsmitarbeiter mit den Angaben, Washington gehe Geheimdienstinformationen über einen angeblich sehr schlechten Zustand Kims nach einer Operation nach.

Kein Kommentar aus China

US-Präsident Donald Trump bezeichnete den CNN-Bericht jedoch bereits in der vergangenen Woche als inkorrekt. Und auch China will sich nicht zu Fragen nach dem Gesundheitszustand und dem Aufenthaltsort von Kim äußern. Er könne dazu keine Informationen anbieten, sagte ein Sprecher des Außenministeriums in Peking am Montag. Dies gelte auch für Berichte über eine Delegation mit Regierungsvertretern und Medizinern, die China jüngst in das Nachbarland geschickt haben soll.

Die Spekulationen über Kims schlechte Gesundheit wurden dadurch ausgelöst, dass Nordkoreas Machthaber bei den Feierlichkeiten zum Geburtstag seines Großvaters Kim Il-sung am 15. April nicht öffentlich in Erscheinung getreten war.

Der Geburtstag des Staatsgründers ist der wichtigste Tag im politischen Kalender des Landes. Die Feierlichkeiten hatten allerdings wegen der Coronavirus-Pandemie in deutlich kleinerem Rahmen als üblich stattgefunden. (APA, 27.4.2020)