Eine Patrouille der Separatisten im Süden des Landes. Sie hatten am Sonntag eine eigene Autonomieregierung errichtet.

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Sanaa – Im Jemen-Konflikt hat die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition die Autonomieerklärung von Separatisten in der strategisch wichtigen Hafenstadt Aden zurückgewiesen. Die vor der Erklärung herrschenden Verhältnisse in Aden müssten wieder hergestellt werden, forderte die Koalition in einem am Montag von der saudi-arabischen Nachrichtenagentur SPA verbreiteten Statement.

Die Allianz forderte ein Ende aller den Konflikt "eskalierenden" Schritte und die Beachtung eines Abkommens vom November. Damals war eine Machtteilung zwischen den Separatisten und der Regierung von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi vereinbart worden. Vertreter der Unabhängigkeitsbewegung sollten ins das Kabinett einziehen. Im Gegenzug sollten die Separatisten die Kontrolle in Aden abgeben, wohin die Regierung nach ihrer Vertreibung aus der Hauptstadt Sanaa 2015 ins Exil gegangen war. Die Umsetzung dieses Abkommens war in den vergangenen Monaten jedoch ins Stocken geraten.

Eigene Regierung für Süden

Die Separatisten hatten daraufhin am Sonntag in Aden eine eigene Regierung für den Süden des Landes ausgerufen. Sie errichteten nach eigenen Angaben Kontrollposten in "allen Einrichtungen der Regierung" sowie in der Zentralbank und im Hafen.

Die Lage der Hadi-Regierung wird durch die Autonomieerklärung des Südens erheblich erschwert. Im Norden des Landes steht sie seit fünf Jahren im Krieg mit schiitischen Huthi-Rebellen, die vom Iran unterstützt werden. Hadi hat im Krieg gegen die Huthi-Rebellen, in dem bereits zehntausende Menschen getötet wurden, den Beistand der Militärkoalition unter Führung Riads. (APA, 27.4.2020)