In einem Flüchtlingscamp auf der griechischen Insel Samos hat es am Montag am zweiten Tag in Folge gebrannt. Das berichtete das griechische Staatsfernsehen (ERT). Feuerwehr und Polizei gehen davon aus, dass Geflüchtete immer wieder Feuer legen, um die Behörden dazu zu bringen, sie aufs Festland zu überstellen, wie es hieß.

In griechischen Flüchtlingslagern (im Bild das Lager auf Lesbos) herrschen zum Teil derartig katastrophale Zustände, dass die Bewohner anscheinend selbst Feuer legen, um auf ihre Lage aufmerksam zu machen.
Foto: Christian Fischer

Sieben Festnahmen

Zudem sei es zu Zusammenstößen zwischen Migranten aus Afrika und aus Afghanistan gekommen, berichteten Mitarbeiter humanitärer Organisationen. Das Staatsfernsehen zeigte Videos von Polizisten, die mindestens sieben Menschen festnahmen. Einige Menschen trugen einen offenbar ohnmächtigen Mann und legten ihn auf die Straße. Ob oder wie schwer er verletzt war, blieb unklar, berichtete ein Reporter des Staatsfernsehens.

Bereits am Sonntag waren mehrere Brände in und um das Camp ausgebrochen. Zahlreiche Hütten und Zelte von Migranten sowie Containerwohnungen seien zerstört worden, berichteten örtliche Medien.

Katastrophale Zustände

In und um das überfüllte Lager leben rund 6.800 Migranten unter katastrophalen Zuständen – rund zehnmal mehr, als dieses Camp aufnehmen kann. Der Bürgermeister der Inselhauptortschaft Vathy, Giorgos Stanzos, fordert seit Monaten die Evakuierung des Lagers. (APA, 27.4.2020)