Das "VZ" probiert den nächsten Comebackversuch.

Foto: VZ.net

Es ist eine bewegte, aber nur in den Anfangsjahren erfolgreiche Geschichte, die das Onlinenetzwerk StudiVZ hinter sich hat. Im deutschen Sprachraum florierte die Plattform, ehe Facebook seine Pforten auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz öffnete. Mehrere Eigentümer versuchten, dem US-Konkurrenten etwas entgegen zu halten, blieben dabei aber erfolglos.

Jetzt gibt es den nächsten Anlauf, berichtet Heise. Jörg Gerbig, seines Zeichens Gründer des Essenszustelldienstes Lieferando, ist mittlerweile Inhaber der Marke. Er hat nun VZ.net in einer Betaversion an den Start geschickt. Im neuen Design und mit alten Gruppen sowie "Respekt vor Userdaten" soll sich der Nachfolger von StudiVZ und meinVZ nun etablieren.

Alte Gruppen, neues Design

"Wie können die zwei Bier gestern 50 Euro gekostet haben?", "Männer werden 7. Danach wachsen sie nur noch!" oder "Wer zu viel lernt, hat zu wenig Talent": Wer einst auf StudiVZ ein Konto hatte, wird einige altbekannte und populäre Gruppen auf der Plattform wiederfinden. Der Funktionsumfang ähnelt darüber hinaus dem Angebot von Facebook, auch das Design erinnert an die überarbeitete Website des Branchenprimus.

Es gibt abseits der Gruppen Eventeinträge, einen Chat, einen Empfehlungsalgorithmus und einen "Channel" für Blogeinträge. Dazu kommt ein Nutzerforum, um sich in einem übersichtlicheren Format austauschen zu können. Und auch das "Gruscheln", die StudiVZ-Version des "Anstupsens" auf Facebook, ist wieder da. Nutzer, die ihre Accounts bei StudiVZ und meinVZ noch nicht löschen haben lassen, müssen zudem kein neues Konto einrichten, sondern können ihr bestehendes reaktivieren.

Ob der Wiederbelebungsversuch gelingt, bleibt abzuwarten. In den letzten Jahren waren immer wieder verschiedene Plattformen als Facebook-Alternative angetreten. Ein guter Teil verschwand von der Bildfläche, andere halten sich als Nischenangebot. (gpi, 28.04.2020)