Die neue Generation der Pixel Buds, hier in der erst später kommenden Mint-Variante.

Foto: Google

Eines muss man Google zugestehen: Mit den 2017 veröffentlichten Pixel Buds hatte das Unternehmen zu drahtlosen Earbuds relativ früh aufgegriffen. Lob gab es dabei vor allem für die gute Integration des Google Assistant – das war es dann aber auch schon. Statt eines komplett kabellosen Designs, wie es Apple schon ein paar Monate zuvor präsentiert, setzt man auf einen Aufbau mit einem Verbindungskabel zwischen den zwei Earbuds. Auch sonst dominierten vor allem die negativen Reaktionen.

Pixel Buds (2020)

Der Nachfolger soll all dies nun besser machen: Am Montag hat Google die offizielle Verfügbarkeit der zweiten Pixel-Buds-Generation angekündigt. Um 179 US-Dollar gibt es jetzt wirklich drahtlose Earbuds, und die Tester scheinen dieses Mal wesentlich positiver gesinnt. So spricht etwa The Next Web davon, dass Android damit nun endlich einen echten Airpods-Konkurrenten habe.

Bei einer Stärke sind sich die Tester jedenfalls einig: Wie auch die Airpods sind die neuen Pixel Buds extrem einfach einzurichten, es reicht das Transportgehäuse zu öffnen, schon gibt es am Android-Smartphone eine Benachrichtigung, die das Pairen sowie die Installation einer zugehörigen App anbietet. Dabei kommt eine neue Generation von "Fast Pair" zum Einsatz, eines von Google bereits vor einigen Jahren vorgestellten Standards, der bisher aber nur von wenigen Herstellern verwendet wird. Zudem ist es auf diesem Weg nun möglich, die Earbuds einfach aufzuspüren, indem man sie läuten lässt. In den kommenden Monaten soll dann auch noch die Möglichkeit hinzukommen, die Earbuds über eine App lokalisieren zu können – ähnlich wie man es von Apple gewohnt ist.

Grafik: Google

Design

Generelles Lob gibt es auch für das Design der Earbuds, diese würden sich gut in die Ohren einfügen und auch stabil halten. Allerdings mit einer entscheidenden Einschränkung, wie The Verge betont. Der zur Stabilisierung in der Ohrmuschel genutzte Bogen könne sich bei längerer Nutzung nämlich unangenehm anfühlen.

Die Klangqualität bezeichnet Engadget als sehr gut, das sieht man zwar bei The Verge auch so, kritisiert aber den Mangel an Bass. Unerfreulich sei in diesem Fall, dass es keinen Equalizer zur individuellen Anpassung gebe. Unter dem Namen "Adaptive Sound" gibt es aber zumindest ein optionales Feature, dass die Lautstärke automatisch an die Umgebungslautstärke angepasst. Aktive Rauschunterdrückung gibt es bei den neuen Pixel Buds 2 hingegen nicht.

Touch und Assistant

Allgemeine Zustimmung erfährt hingegen ein anderer Punkt: Die Touch-Steuerung, die dieses Mal auch bei beiden Buds funktioniert. Über Berührungen und Wischbewegungen kann dabei die Wiedergabe angehalten oder auf ein nächstes Lied gewechselt werden. Auch die Lautstärke lässt sich so verändern. Zudem wird die Wiedergabe automatisch beendet, wenn man die Earbuds aus den Ohren nimmt.

Besonders angetan zeigt sich The Verge von der Integration des Google Assistant. Immerhin könne dieser so eingestellt werden, dass er immer läuft. Wo bei anderen Earbuds üblicherweise die Earbuds berührt werden müssen, um eine solche Interaktion zu starten, reicht dann ein simples "Hey Google" aus, um etwa Anrufe zu initiieren oder Notizen anzusagen.

Die Pixel Buds im Ladegehäuse.
Foto: Google

Schwacher Akku

Negativ fällt hingegen ein anderer Punkt auf, und da sind sich alle Tester einig: Die Akkulaufzeit ist bestenfalls durchschnittlich. Google spricht von fünf Stunden aktiver Nutzung, bei allen aktivierten Funktionen (Always-On Google Assistant, Adaptive Sound), liegt der reale Wert aber etwas darunter. Das ist zwar noch immer auf dem Niveau der aktuellen AirPods Pro, bei anderen Herstellern gibt es aber Earbuds, die erheblich länger durchhalten. Das Gehäuse der Pixel Buds 2 liefert aber immerhin noch einmal Ladung für weitere 24 Stunden. Und ebenfalls positiv: Dieses Gehäuse lässt sich auch drahtlos laden.

Verfügbarkeit

Die neuen Pixel Buds gibt es vorerst nur in den USA, in den kommenden Monaten sollen sie aber auch in anderen Ländern wie Deutschland auf den Markt kommen – Österreich findet sich wie gewohnt nicht auf der Liste. Eigentlich war eine parallele Verfügbarkeit in mehreren Ländern geplant, dass dies nun nicht der Fall ist, weist auf Probleme in der Lieferkette hin. Dies legt auch ein weiterer Umstand nahe, nämlich, dass es vorerst nur die weiße Ausführung geben wird, die Farbvarianten Schwarz, Orange und Mint sollen hingegen erst später folgen. (red, 28.04.2020)