Bei den Suchanfragen konnte auch der Gesundheitsbereich punkten.

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Mehr als 600.000 Beschäftigte sind in Kurzarbeit, die Arbeitslosigkeit hat einen neuen Rekordstand erreicht, den es seit 1946 nicht mehr gegeben hat. Das österreichische Jobportal Stepstone hat sich angeschaut, wie sich die Jobsuchen seit Beginn der Corona-Maßnahmen am 12. März verändert haben. Dafür wurden die Jobsuchen von 12. März bis 16. April mit dem Zeitraum vor Corona vom 5. Februar bis zum 11. März verglichen. Suchbegriffe wie "Post", "Verkäufer/-in im Einzelhandel" und "Lkw-Fahrer" wurden ab diesem Zeitpunkt teils doppelt so häufig in die Suchmaske eingegeben wie davor. Jobs im Logistikbereich oder in der Landwirtschaft, als Reinigungskraft oder als Security-Personal werden ebenfalls häufiger gesucht als in der Vor-Corona-Zeit.

"Die Auswertung zeigt: Der gesteigerte Bedarf in diesen Bereichen korrespondiert auf Bewerberseite auf jeden Fall mit entsprechendem Interesse", sagt Barbara Oberrauter-Zabransky, Studienleiterin bei Stepstone Österreich. "Arbeitgeber, die Jobs in diesen Branchen zu besetzen haben, treffen jetzt auf offene Ohren am Kandidatenmarkt."

Auch Jobs im Gesundheitswesen stark nachgefragt

Organisationen im Gesundheitswesen sind naturgemäß von der Corona-Pandemie besonders betroffen. Auch hier haben zuletzt mehr Menschen nach entsprechenden Jobs gesucht: Die Analyse zeigt, dass Begriffe wie "Chemielaborant/-in", "Apothekenhilfskraft", "Pflegefachassistent/-in" und "Pharmazie" zum Teil doppelt so oft eingegeben wurden wie vor der Krise.

Auch interessant: Seit Beginn der Corona-Krise gaben deutlich mehr Menschen bei der Jobsuche den Begriff "Homeoffice" ein. "Die Digitalisierung durch die Maßnahmen der Bundesregierung schlägt jetzt zu Buche", so Oberrauter-Zabransky. "Wo es möglich ist, wollen Kandidaten ihre Jobs auch von zu Hause aus erledigen können – das betrifft auch Neueinstellungen."

Gesundheit und Information gewinnen im Branchenvergleich

Im Branchenvergleich sind vor allem die Bereiche Gesundheit und Soziales, Medien und Information sowie die Land- und Seewirtschaft in den Fokus der Kandidaten gerückt: Vor allem in den Bereichen Gesundheit und Information sind die Suchanfragen seit dem Beginn der Corona-Maßnahmen teils um das Doppelte gestiegen.

Aktuell deutlich weniger Bewerbungen gehen hingegen bei Jobausschreibungen im Bereich Banken und Versicherungen, Recht und im Senior Management ein. "Hier liegt es an Arbeitgebern, ihre Krisenfestigkeit herauszustreichen und die Digitalisierung voranzutreiben, um entsprechend qualifiziertes Personal auch in der Krise zu finden", so Oberrauter-Zabransky. (red, 29.4.2020)