Werner Kogler im ORF-"Report", hier finden Sie die Sendung zum Nachsehen in der ORF-TVThek.

Foto: orf-tvthek/screenshot

Das Thema des "Report" am Dienstag waren die Lockerungen der Corona-Maßnahmen, und die Erwartungen waren groß. Denn wenn einer locker und lässig kann, dann ist das Werner Kogler.

Doch leider ging es schon ganz unlocker los, als Susanne Schnabl ihre erste Frage mit "Das ist doch nicht logisch" schloss. Die Moderatorin sprach wohl vielen Zuseherinnen und Zusehern aus der geschundenen Quarantäne-Seele. Verwirrt vor lauter Unlogik fühlen wir uns alle in den letzten Tagen. Haben wir uns zu Unrecht gefürchtet, zu sehr isoliert, alles missverstanden? Oder handelt die Regierung jetzt zu voreilig und lockert die Beschränkungen zu früh? Wieso dürfen wir jetzt in Restaurants eng beieinander sitzen, aber im Freien nicht?

"Kein Detailminister"

Der Vizekanzler war bisher mit seinen verschwurbelten Sätzen eine erfrischende Abwechslung zu den Antwort-Automaten aus den Reihen seines türkisen Koalitionspartners. Doch im "Report" hatte er die wirklich undankbare Aufgabe, die widersprüchlichen Aussagen und Maßnahmen der Regierung zu rechtfertigen und die zunehmende Kritik abzuwehren. Es folgten Granteln, Wursteln und Dilettieren. Er sei "kein Detailminister" und "beglückwünsche alle, die es schon immer besser wissen, besonders im Nachhinein".

Man könnte mit Unsicherheiten der Bevölkerung auch sensibel umgehen, das gelang dem Vizekanzler nicht. Und auch die eigenen Unsicherheiten kann man souverän überspielen. Auch das misslang. Kogler grantelte: "Die Glaskugel hab ich hier nicht mit." (Olivera Stajić, 29.4.2020)