Der Rotschenkelfrosch Platypelis ranjomena von der Seite und von unten.
Fotos: Jörn Köhler, HLMD

Darmstadt/Antananarivo – Bisher waren auf Madagaskar 365 Froscharten bekannt, nun ist eine weitere dazu gekommen: Ein internationales Forscherteam hat auf der ostafrikanischen Insel eine neue Spezies aufgestöbert. Der Platypelis ranjomena getaufte Rotschenkelfrosch ist an seinen auffällig gefärbten Schenkeln zu erkennen, wie das hessische Landesmuseum in Darmstadt mitteilte. Der wissenschaftliche Artname leitet sich aus der madegassischen Sprache ab, "ranjo" bedeutet Bein und "mena" heißt rot. Das Tier gehört zu der auf der Insel weitverbreiteten Familie der Engmaulfrösche.

Die im Fachjournal "Vertebrate Zoology" vorgestellte Art wurde im Rahmen von Forschungen zur Artenvielfalt von deutschen, madegassischen und italienischen Forschern entdeckt. In normaler Sitzposition bleiben die roten Schenkel des Frosches weitgehend verdeckt. Wozu die Färbung dient, ist noch unklar. Forscher vermuten, dass sie als Warnfarbe bei der Abwehr von Fressfeinden eine Rolle spielen könnte.

Bedrohte Hüpfer

"Wie viele Arten der Regenwälder Madagaskars ist auch diese neue Froschart durch die fortschreitende Lebensraumzerstörung in ihrer Existenz bedroht", erklärte Jörn Köhler vom Hessischen Landesmuseum Darmstadt. Besonders der Lebensraum des Rotschenkelfroschs, die Regenwälder entlang der Ostküste Madagaskars, gehörten zu den am stärksten durch Brandrodung dezimierten Lebensräumen. (red, APA, 7.5.2020)