Dass Deutschland nun die weltweite Reisewarnung verlängert hat, sieht Köstinger gelassen:

Foto: APA/GEORG HOCHMUTH

Berlin/Wien – Auf deutsche Urlauber wird die heimische Tourismusbranche noch länger warten müssen. Die Regierung in Berlin hat ihre weltweite Reisewarnung angesichts der Corona-Pandemie nun bis 14. Juni verlängert, zuvor galt sie bis 3. Mai. Man könne nach wie vor "kein sorgenloses Reisen" empfehlen, sagte der deutsche Außenminister Heiko Maas am Mittwoch in Berlin.

Keine Versprechungen

Auch auf eventuelle Lockerungen danach wollte er sich nicht festlegen lassen: Niemand könne versprechen, dass die Warnung danach aufgehoben werden könne, sagte der SPD-Politiker. Er sei im Gespräch mit den Außenministern der anderen EU-Staaten. "Eine europäische Lösung wäre wünschenswert."

Aufgrund der unterschiedlichen Verläufe der Pandemie sei aber auch nicht auszuschließen, dass es bei der Reisewarnung zu Differenzierungen kommen werde, meinte Maas.

Köstinger reagiert gelassen

Genau damit hat Mitte April auch Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) geliebäugelt – und damals die Möglichkeit einer entsprechenden bilateralen Vereinbarung mit Nachbarland Deutschland ins Spiel gebracht. Dass Deutschland nun die weltweite Reisewarnung verlängert hat, sieht Köstinger gelassen: "Österreich hat – wie auch Deutschland – immer darauf hingewiesen, dass es noch längere Zeit Einschränkungen bei der Reisefreiheit geben wird", sagte Köstinger.

Für die Tourismusministerin stehe im Fokus, die Corona-Infektionszahlen niedrig zu halten. Erst dann könne man über Grenzöffnungen nachdenken. Dabei ginge es jedoch nicht um die nächsten Wochen, "sondern um Zukunftskonzepte beginnend mit dem Sommer, vor allem mit Nachbarstaaten, die im Kampf gegen das Coronavirus ähnlich erfolgreich sind wie Österreich", so die Tourismusministerin weiter.

Heimische Reisewarnungen

In Österreich, wo Reisewarnungen im Gegensatz zum Nachbarn Deutschland nicht befristet sind, gilt aufgrund der Coronakrise nach wie vor eine "Reisebeschränkung" für den gesamten Globus, das bedeutet ein angenommenes erhöhtes Sicherheitsrisiko in jedem Staat der Erde. Tatsächliche "Reisewarnungen", also die höchste Stufe auf der sechssteiligen Skala der Sicherheitsstandards, gelten derzeit für 27 Staaten. Mexiko und Ecuador wurden neu in diese Kategorie aufgenommen. (APA, red, 29.4.2020)