Foto: Marie Jecel
Stimmt es, dass meine Familie und ich jetzt wieder auswärts essen können?

Hast du auch schon so genug von Nudeln mit Sauce? Da nimmt man dann sogar in Kauf, dass beim Restaurantbesuch, der ab 15. Mai wieder möglich ist, vieles ein bisschen anders läuft als sonst: Du kannst höchstens vier Erwachsene mitbringen und solltest wohl ein spannendes Buch oder Spiel einpacken, denn Herumlaufen ist derzeit nicht so gut möglich. Die neue Regel: Mindestens ein Meter Abstand zum Nachbartisch, und wer aufs Klo muss, soll sich mit Maske auf den Weg machen. Den Sitzplatz darfst du dir auch nicht selbst aussuchen, aber immerhin: das Essen. Worauf hast du am meisten Gusto?

Foto: Marie Jecel
Freunde treffen geht auch wieder, oder?

Juhu! Die sind dir in den vergangenen Wochen sicher sehr abgegangen. Jetzt lass dich bitte nur nicht dazu hinreißen, sie vor lauter Freude zu umarmen! Abstand halten ist weiterhin superwichtig – mindestens einen Meter, das weißt du schon. Bei schönem Wetter trefft euch am besten draußen, da hilft die Luftbewegung, dass man sich nicht so leicht ansteckt. Und mehr als zehn Freunde auf einmal sollten es auch nicht sein – heißt, ein Fußballmatch ist nicht drin, aber zum Beispiel ein kleines Picknick, bei dem jeder seine eigene Decke mitbringt.

Foto: Marie Jecel
Auch auf Spielplätzen und im Bad? Jedenfalls dann, wenn keine Schule ist?

Wenn du in Wien wohnst, haben wir äußerst gute Nachrichten für dich: Ab Montag sind die Spielplätze in der Hauptstadt wieder offen, auch die Basketballplätze. Der Bürgermeister bittet dich aber, dort lieber Korbwerfen zu trainieren – ein richtiges Match erfordert zu viel Körperkontakt mit deinen Mitspielern. Damit sich alle mit den neuen Regeln auskennen, werden Mitarbeiter der Stadt bei den Spielplätzen vorbeischauen. Bis die Bäder öffnen, heißt es noch ein bisschen Geduld haben: Ende Mai ist jetzt einmal der Plan.

Foto: Fatih Aydogdu
Warum ist es eigentlich so schlimm, wenn die Wirtschaft einmal nicht wächst?

Da fragen wir besser jemanden, der von Wirtschaft viel versteht. Und zwar Margit Schratzenstaller, die ist Wirtschaftsforscherin. Sie sagt: Wächst die Wirtschaft eines Landes, heißt das, dass die Unternehmen mehr Sachen herstellen und verkaufen. Die Menschen verdienen mehr und können sich mehr kaufen – wobei das im Durchschnitt gilt, Wachstum heißt nicht immer Wachstum für alle. Wachstum schafft Arbeitsplätze und bringt dem Staat mehr Geld, das er etwa im Bildungsbereich ausgeben kann. Damit ist klar, was passiert, wenn die Wirtschaft nicht wächst oder sogar schrumpft: Viele Menschen werden arbeitslos und haben weniger Einkommen, manche rutschen in die Armut ab. Und der Staat hat weniger Einnahmen und muss Schulden machen.

Foto: Marie Jecel
Ständig wird vor einer Rezession gewarnt. Was ist das?

Eine Rezession bedeutet, dass die Wirtschaft im Vergleich zum vorigen Jahr schrumpft, sagt die Wirtschaftsexpertin. Ursache dafür sind die Maßnahmen, die man gegen die Verbreitung des Coronavirus getroffen hat – wie das Schließen von Lokalen, Hotels und Geschäften. Viele Menschen haben ihre Arbeit und/oder Teile des Einkommens verloren. Schratzenstallers Kollegen am Wirtschaftsforschungsinstitut schätzen, dass die Wirtschaft heuer um mehr als fünf Prozent schrumpft: Das bedeute auch, dass fast jede/r Zehnte, der oder die arbeiten möchte, keine Arbeit hat.

Foto: Marie Jecel
Trifft die Corona-Krise mehr die Kleinen als die Großen?

Wen diese Krise besonders trifft, könne man noch nicht genau sagen, erklärt Expertin Schratzenstaller. Aber es gebe schon Hinweise, dass sie "Kleine" relativ stark trifft. So seien Menschen mit geringerer Ausbildung von der hohen Arbeitslosigkeit stärker betroffen. Diese waren schon vor der Krise häufiger arbeitslos, und für sie ist es jetzt noch schwerer, einen Arbeitsplatz zu finden. Sie haben meistens auch nicht die Möglichkeit, von daheim aus zu arbeiten. Schwer betroffen werden wahrscheinlich auch die kleinen Firmen sein, etwa jene, wo die Firmengründerin oder der -gründer alleine arbeitet. (Peter Mayr, Karin Riss, 30.4.2020)