In weniger als einem Jahr soll der kleine Hubschrauber bereits über die Marsoberfläche schwirren.
Illustration: NASA/JPL-Caltech

Washington – Diesen Sommer schickt die US-Raumfahrtbehörde Nasa eine weitere unbemannte Mission zum Mars. Diese hat jedoch etwas Besonderes im Reisegepäck, nämlich einen neuartigen Mini-Hubschrauber. Auf diese Weise ist der Rote Planet noch nie erkundet worden.

Damit er mit der dünnen Atmosphäre des Planeten klarkommt, musste der Hubschrauber etwas anders konstruiert werden als herkömmliche Helikopterdrohnen. Er wiegt nur knapp 1,8 Kilogramm, sein würfelförmiger Rumpf hat eine Seitenlänge von 14 Zentimetern, die Koaxialrotoren einen Durchmesser von 1,2 Metern. Die Rotorblätter sollen sich mit 3.000 Umdrehungen pro Minute rund zehnmal schneller drehen als bei einem Helikopter auf der Erde.

NASA Jet Propulsion Laboratory

Um die innovative Entwicklung gebührend zu feiern, hielt die Nasa einen "Name the Rover"-Wettbewerb ab. Aus 28.000 Einreichungen wurde schließlich der Vorschlag der Highschool-Schülerin Vaneeza Rupani aus dem US-Bundesstaat Alabama ausgewählt: Ingenuity ("Einfallsreichtum").

Damit folgt der Roboterhelikopter einer langen semantischen Tradition motivierender Namen, die von Space-Shuttles wie Endeavour ("Bemühen") und Discovery ("Entdeckung") bis zu Mars-Rovern wie Opportunity ("Gelegenheit") und Curiosity ("Neugier") reicht. Auch der nächste Mars-Rover, der zusammen mit dem Hubschrauber auf die Reise geschickt wird, trägt einen entsprechenden Namen: Perseverance ("Durchhaltevermögen"). Der Start von der Erde ist für Juli oder August geplant, im Februar 2021 sollen die neuen Erkunder auf dem Mars landen. (red, 30.4.2020)